Nach der Kündigung:Chancen auf einen neuen Job sinken

Arbeitssuchende müssen immer länger auf eine neue Stelle warten. Nur jeder Achte fand 2008 nach der Kündigung nahtlos einen Job, so ein Bericht.

Die Chancen von Arbeitslosen auf einen raschen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt sind deutlich gesunken. Nur jeder Achte fand 2008 nach der Kündigung nahtlos eine neue Stelle, trotz insgesamt günstiger Beschäftigungsentwicklung, berichtet die Frankfurter Rundschau und beruft sich dabei auf eine Erklärung des Bundesarbeitsministeriums. 2006 sei dies nach Angaben der Bundesregierung noch fast jedem fünften Arbeitnehmer gelungen.

Nach der Kündigung: Nach der Kündigung ist es gar nicht so einfach, einen neuen Job zu finden. Und es wird immer schwieriger.

Nach der Kündigung ist es gar nicht so einfach, einen neuen Job zu finden. Und es wird immer schwieriger.

(Foto: Foto: iStock)

Der negativen Entwicklung entgegenwirken konnten offenbar nicht einmal die Sanktionen der Arbeitsagenturen - die nämlich wurden zwischen 2006 und 2008 deutlich ausgeweitet, wenn sich Arbeitnehmer nach Ende eines Beschäftigungsverhältnisses nicht sofort arbeitssuchend gemeldet haben und für eine Vermittlung nicht zur Verfügung standen.

Nach offiziellen Angaben hat sich die Zahl der Sperrzeiten wegen verspäteter Arbeitssuchenmeldung auf fast 300.000 verdoppelt, schreibt die Zeitung. Seit 2003 müssen sich Beschäftigte bei Beendigung ihres Arbeitsverhältnisses unverzüglich persönlich arbeitssuchend melden, um ihre Ansprüche auf Arbeitslosengeld in voller Höhe zu wahren. Seit 2005 müssen sie die Arbeitsagentur sogar drei Monate vorher informieren. Wer dies versäumt, riskiert die Kürzung der Ansprüche auf Arbeitslosengeld I um eine Woche.

Die Linke kritisiert diese Entwicklung dem Bericht zufolge als "nicht zu rechtfertigenden Einschnitt in die erworbenen Rechte der Erwerbslosen". Gerade angesichts der anstehenden Entlassungswelle könne die Forderung nur lauten: "Regelung abschaffen", sagte der Linke-Wirtschaftsexperte Klaus Ernst der Zeitung. Seinen Berechnungen zufolge haben die Behörden durch die Sperrzeiten im Vorjahr etwa 50 Mio EUR beim Arbeitslosengeld gespart.

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