Süddeutsche Zeitung

Mitarbeiter-Motivation:Besser ein Auto als mehr Geld

Lesezeit: 2 min

Manchmal ist ein Dienstwagen vorteilhafter als eine Gehaltserhöhung und das Unternehmen kann auch noch die Personalnebenkosten senken.

Mitarbeitermotivation gilt als Zauberformel in deutschen Unternehmen. Dabei geht es aber keineswegs nur um das Thema Gehaltserhöhung. Die Firmen entdecken zunehmend Felder, die bisher Spitzenkräften vorbehalten waren. "Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern einen Dienstwagen an, den sie auch privat nutzen", sagt Sabine Heusinger, Manager Communication bei der Autop Deutschland GmbH & Co. KG. Als zusätzlicher Gehaltsbestandteil ist dieses Modell der Mitarbeitermotivation längst nicht mehr nur dem Top-Management und Außendienst eines Unternehmens vorbehalten. Inzwischen wird es von Mitarbeitern aller Unternehmensbereiche geschätzt.

"In der Regel ist für den Arbeitnehmer ein Dienstwagen vorteilhafter als eine Gehaltserhöhung", erklärt Heusinger. Zwar muss er die private Nutzung des Wagens als geldwerten Vorteil versteuern, dafür spart er bei der Einkommensteuer und - unter Umständen - bei den Sozialversicherungsabgaben.

Monatlich Kosten

Welche Belastungen kommen aber auf ihn zu? Monatlich muss er einen Prozent vom Listenpreis des Fahrzeugs versteuern. Hinzu kommen noch einmal 0,03Prozent für Nutzung des Pkw für die Fahrten zwischen Wohnungs- und Arbeitsstätte je Monat und Entfernungskilometer. Wie groß der tatsächliche steuerliche Vorteil ist, hängt also von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel von der Einkommenshöhe, vom Fahrzeugtyp und dem Verhältnis von privaten und dienstlichen Fahrten.

Je privater, desto günstiger

Grundsätzlich gilt: Je mehr ein Mitarbeiter seinen Firmenwagen privat nutzt, umso günstiger wirkt sich die Gehaltsumwandlung für ihn aus. Die Versteuerung erfolgt nämlich pauschal - unabhängig von den gefahrenen Kilometern. Hinzu kommt, dass der Arbeitnehmer die finanziellen Aufwendungen für Anschaffung und Unterhalt des Fahrzeugs nicht mehr selbst bestreiten muss. Die Kosten für Inspektionen, Reparaturen, Reifen, Steuern und Versicherung trägt der Arbeitgeber.

"Der wiederum tut gut daran, seine Fahrzeugflotte in die Hände eines spezialisierten Dienstleisters zu geben, der im Full-Service-Leasing neben der Fahrzeugfinanzierung all diese Zusatzleistungen erbringt", rät Heusinger.

Der Chef spart auch

Tatsächlich lohnt sich auch für den Arbeitgeber diese Form der Vergütung an seine Beschäftigten. Stichwort "Nebenkosten". "Im Gegensatz zu einer Gehaltserhöhung führt ein Dienstwagen nämlich nicht zu einem Anstieg der Personalnebenkosten", erklärt die Expertin. Darüber hinaus können die Kosten für die Anschaffung und den Unterhalt des Fahrzeugs als Betriebsausgaben steuerlich geltend gemacht werden. Nicht zu unterschätzen sind außerdem die so genannten "soft skills" der Mitarbeitermotivation, die mit der Bereitstellung eines Dienstwagens verbunden sind. Schließlich stellt ein repräsentativer Dienstwagen für einen Mitarbeiter immer noch eine Bestätigung seiner Leistung dar.

Passendes Model auswählen

Wer Mitarbeiter mit einem Firmenwagen motivieren will, muss allerdings bei der Auswahl des Fahrzeugs ein bestimmtes Maß an Individualität zulassen. "Bei einem hohen Anteil privater Nutzung muss ein Firmenwagen auch speziellen privaten Bedürfnissen gerecht werden", meint Heusinger. Daher ist auch eine Eigenbeteiligung des Arbeitnehmers denkbar, etwa wenn es um bestimmte Zusatzausstattungen geht, die einen festgelegten Rahmen überschreiten.

Den Fuhrpark managen

Eine schlanke, automatisierte Abwicklung ist allerdings unverzichtbare Voraussetzung für die Bewältigung des hohen Verwaltungsaufwands seitens des Flottenbetreiber. Schließlich kann sich durch dieses Modell der Mitarbeitermotivation der Unternehmensfuhrpark und damit die Verwaltung stark vergrößern. "Eine wichtige Aufgabe im Rahmen des Fuhrparkmanagements stellt die Betreuung der Dienstwagennutzer dar", sagt Heusinger. Dies umfasst beispielsweise die Kalkulation und Bestellung von Fahrzeugen durch die Mitarbeiter.

Weitere Aufgaben des Fuhrparkmanagements entstehen aus der Fahrzeug- und Rechnungsverwaltung oder dem Fuhrparkcontrolling. Bei diesen und ähnlichen Standardvorgängen, die oftmals mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand verbunden sind, ist laut Heusinger ein Trend zur Internetabwicklung des Fuhrparkmanagements zu beobachten. "Eine Online-Plattform beantwortet die Fragen nach den Rahmenbedingungen für den Firmenwagen, wie zum Beispiel Marke und Modell, Leasingvertragslaufzeit und maximale Leasingrate, bereits bevor die Frage gestellt wird."

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.503655
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Von Thomas Schulze
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.