Leopoldina in Halle:Niemals untätig

Volker ter Meulen ist der Chef der traditionsreichen Wissenschafts-Akademie.

Volker ter Meulen ist es längst gewohnt, als "Stimme der Wissenschaft" auch auf internationalen Bühnen aufzutreten. Seit fünf Jahren ist der Mediziner und Virologe Präsident der Leopoldina, seit vergangenem Jahr außerdem Vorsitzender des Rates der Europäischen Wissenschaftsakademien.

Handlungsreisender der Wissenschaft

Die Aufwertung der Leopoldina zur Nationalakademie ist da für ter Meulen nur folgerichtig. Schon bisher war der ehrenamtliche Akademie-Chef ständig unterwegs, zwischen Halle, Brüssel, Würzburg und allerlei Konferenzorten - ein ebenso begeisterter wie umsichtiger Handlungsreisender der Wissenschaft, der einem Wahlspruch der Leopoldina-Gründer aus dem 17. Jahrhundert alle Ehre macht: Nunquam otiosus ("niemals untätig").

Ter Meulen, geboren 1933 in Osnabrück, ist emeritierter Professor der Universität Würzburg, anders als frühere Leopoldina-Präsidenten kommt er nicht aus Halle. Der Experte für Infektionskrankheiten gehört der Akademie aber bereits seit 1984 an; als Westdeutscher trug er zu DDR-Zeiten dazu bei, die Leopoldina in Halle als gesamtdeutsche Institution zu erhalten und vor ideologischer Vereinnahmung zu schützen.

Ter Meulen studierte Medizin in Münster, Kiel und Göttingen, arbeitete in den sechziger Jahren in einem Kinderkrankenhaus in Philadelphia und forschte an der Universität Berkeley, bevor er nach Würzburg ging. Für seine Forschungsleistungen wurde ter Meulen mit zahlreichen Preisen geehrt.

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