Lebenskunst:Mehr Heiterkeit, mehr Erfolg

Raus aus dem Jammertal: Wie man seine Stimmung positiv gestaltet.

Stefan F. Gross

Der Urlaub ist vorbei. Sie sind wieder hier. Es geht wieder los. Wenn es also einen Zeitpunkt gibt, um etwas für die Steigerung und Sicherung Ihrer Stimmung zu tun, dann jetzt. Ihre Stimmung ist die Basis Ihrer Lebensqualität und Erfolgsfähigkeit!

Mehr Heiterkeit, mehr Erfolg!

Freude im Jetzt: Heitere Menschen nehmen fröhliche Augenblicke wie sie kommen - und genießen sie.

(Foto: Foto: photodisc)

Machen Sie die Heiterkeit zu Ihrem Verbündeten.

Der Duden definiert Heiterkeit als "fröhliche Stimmung, in der man sich befindet und in der man sich frei und unbeschwert fühlt". Ein Beispiel zeigt, dass ihr Nutzen viel weiter reicht. Der Friedensnobelpreisträger und frühere südafrikanische Staatspräsident Nelson Mandela verbrachte rund 26 Jahre seines Lebens als politischer Gefangener. Viele davon auf der Gefängnisinsel "Robben Island" vor Kapstadt. In seinen Memoiren beschreibt er diese besonders harte Zeit, in der es oft um Leben und Tod ging. Sinngemäß sagt er: "Je gefährlicher es war, desto mehr haben wir darauf geachtet, nur mit Menschen zusammen zu sein, die ein heiteres und sonniges Gemüt hatten. Ohne Heiterkeit hätten wir die Jahre nicht überstanden."

Seine Worte sind ein Augenöffner. Heiterkeit und eine positive Stimmung bilden eben nicht den "Zuckerguss" auf einem erfolgreichen, glücklichen Leben. Sie sind vielmehr eine seiner tragenden Säulen! Gehen Sie die Gestaltung Ihrer Stimmung also so entschlossen wie möglich an.

Machen Sie sich klar, was Ihnen eine positive Stimmung bringt.

Heiterkeit kommt vor Erfolg: Viele Menschen glauben, sie dürften erst dann heiter und ausgelassen sein, wenn alle Probleme gelöst sind. Das Gegenteil ist richtig. Zuerst kommt die Heiterkeit, dann das Lösen von Problemen und Erreichen von Zielen. Wenn Sie schlechter Stimmung sind, fehlen Ihnen auch Energie und Optimismus. Und ohne diese verändern Sie gar nichts.

Heiterkeit ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Beweis von Souveränität: Wer heiter ist, steht über den Dingen. Er beherrscht die Lage, nicht die Lage ihn!

Heiterkeit bringt Charisma: Betrachten Sie einen humorlosen, übellaunigen Zeitgenossen. Mundwinkel unten, Blick trüb, Körper zusammengefallen. Schlimm. Ganz anders das Bild bei einem heiteren, fröhlichen Menschen. Er wirkt vital, stabil und sympathisch. Seine Ausstrahlungs- und Anziehungskraft sind enorm.

Heiterkeit ist die Manifestation des Glücks in der Gegenwart: Was nehmen wir nicht alles auf uns, um unsere Ziele zu erreichen und dadurch glücklicher zu werden. Heiterkeit aber ist die "praktische Alltagsform" des Glücks! Wer sich heiter und unbelastet fühlt, der befindet sich in einer Verfassung, die sich nur schwerlich übertreffen lässt.

Entwickeln Sie Ihr persönliches Programm der Stimmungsgestaltung.

Genießen Sie die Momente der Heiterkeit, wann immer Sie eintreten: Meist kommen fröhliche Augenblicke ungeplant und unverhofft. Kosten Sie diese Momente bewusst aus. Tun Sie nicht so, als könnten Sie Ihre positive Stimmung "auf später" verschieben. Heiterkeit lässt sich nicht horten! Überlegen Sie auch nicht, ob Sie überhaupt einen Grund besitzen, guter Stimmung zu sein: "Darf ich in diesen Zeiten noch lachen?" Heiterkeit braucht keine Rechtfertigung!

Mehr Heiterkeit, mehr Erfolg

Mehr Freude an kleinen Dingen mit großer Wirkung: Eher unwahrscheinlich, dass Ihnen alle paar Wochen ein Millionen-Euro-Lottogewinn das Leben versüßt. Bewahren Sie sich deshalb den Blick für die vielen normalen Ereignisse, die den Alltag bereichern und durch die Sie auf positive Gedanken kommen können: Einige Minuten der Besinnung zwischen zwei Aktivitäten. Eine Fahrradtour durch den Park. Die Lichter der belebten Innenstadt auf dem Heimweg. Ein Wochenendausflug mit Freunden oder Familie. Alle diese Dinge mögen so vertraut (und leicht zu erlangen!) sein, dass sie banal erscheinen. Würden sie uns aber plötzlich verloren gehen, wir würden ihren Wert für unsere Stimmung schnell erkennen. Warum also nicht bereits jetzt?

Grübeln Sie weniger: Stimmungsgestaltung heißt nicht, seine Probleme schönzureden. Es bringt aber auch nichts, ständig über ein negatives Thema nachzudenken, wenn man momentan keine Möglichkeit hat, es zu lösen oder auf seine Lösung hinzuarbeiten. Hören Sie also auf, sich Ihre Stimmung mit sinnlosen Grübeleien zu verderben. Schöpfen Sie lieber Kraft, um dann zum geeigneten Zeitpunkt handeln zu können.

Holen Sie sich emotionale Unterstützung: Kaum etwas ermuntert so sehr, wie ein liebenswürdiges Gespräch mit einem wohlwollenden Partner. Wenige Minuten genügen, um Düsternis in Helligkeit zu verwandeln!

Betreiben Sie Prävention: Denken Sie darüber nach, bei welchen Ereignissen Sie regelmäßig in negative Stimmung geraten. Überlegen Sie anschließend, wie Sie diese Situationen vermeiden oder verbessern können.

Raus aus dem Jammertal

Wenn es einen Stimmungstöter gibt, dann Selbstmitleid. Menschen, die jammern und klagen, machen sich nicht nur selbst das Leben zur Hölle, sondern sind auch eine Strafe für ihre Umwelt. Hören Sie deshalb ab sofort damit auf. Erzählen Sie nie wieder, wie belastet Sie sind, wie wenig Hilfe Sie erhalten und dass alles nur noch schlimmer werden wird.

Wenn Sie unbedingt über Ihre Probleme sprechen möchten, dann konzentrieren Sie sich auf die Lösungen. Wen Sie mit Selbstmitleid belästigen, der will Sie loswerden. Wen Sie um Rat bitten, der möchte Ihnen helfen. Und je mehr Hilfe Sie erhalten, desto schneller bessert sich auch Ihre Stimmung!

Machen Sie sich zu einem emotionalen Gewinn für Ihre Mitmenschen!

Sorgen Sie selbst für eine heitere und offene Atmosphäre! Je mehr Sie für das Befinden Ihrer Partner tun, desto besser wird Ihre eigene Verfassung. Sie erkennen die positiven Aspekte der Lage. Und Sie bewirken ein Feedback, das Ihnen selbst Stimmung und Antrieb liefert.

Mehr Leichtigkeit im Verhalten: Blicken Sie weniger verbissen. Lächeln Sie öfter. Die Form ist der Inhalt!

Führen Sie kein Gespräch ohne Fröhlichkeit: Zusammenarbeit ohne Fröhlichkeit ist barbarisch. Zusammenleben erst recht!

Machen Sie Ihrem Partner Mut: Treten Sie nicht als Apologet des Niedergangs auf, sondern als motivierender Gesprächspartner. Zeigen Sie Ihrem Partner, was er bereits erreicht hat und welche Chancen noch vor ihm liegen. Stärken Sie seinen Optimismus.

Mehr Liebenswürdigkeit: Ein Kompliment, ein Dank, eine charmante Bemerkung - eine Aussage dieser Qualität genügt, um die Stimmung Ihres Partners schlagartig zu verbessern und ihn dazu zu bringen, sich im positiven Sinne bei Ihnen zu revanchieren. "Der beste Weg, sich eine Freude zu bereiten, besteht darin, anderen eine zu machen", so beschreibt Mark Twain den Zusammenhang und Nutzen!

Stefan F. Gross ist Managementdozent und Autor der Bücher "Beziehungsintelligenz" und "Persönliche Dienstleistungskultur". Sein neuestes Werk "Life Excellence" handelt von der "Kunst, ein souveränes, erfülltes und erfolgreiches Leben zu führen".

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