Bonn In den Krankenhäusern sollen neue Arbeitszeitmodelle erprobt werden. Bundesregierung, Krankenkassen, Krankenhausbetreiber, Ärzte, Pfleger und die Gewerkschaft ver.di wollen damit gemeinsam Verbesserungen bei der Arbeitszeitgestaltung erreichen. Darauf verständigten sie sich bei einem Treffen in Bonn.
Mit pragmatischen Arbeitszeitlösungen auch im Sinne des Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), der Bereitschaftsdienste von Klinikärzten als vollwertige Arbeitszeit einstufte, könne bereits in diesem Jahr begonnen werden.
Marburger Bund stellt Bedingungen
Der Marburger Bund, der Verband der angestellten und beamteten Ärzte, begrüßte die Vereinbarung, forderte vom Bundesgesundheitsministerium jedoch umgehend "hieb- und stichfeste Maßnahmen, die auf eine schnelle Einleitung der Modellentwicklung schließen lassen".
So lange diese nicht erkennbar seien, bleibe der Verband bei seiner Drohung, nichtärztliche Verwaltungsarbeiten einzustellen und die Arbeit der Ärzte ausschließlich auf die Patientenversorgung zu konzentrieren.
Geld für neue Stellen in Aussicht
Mit dem vereinbarten gemeinsamen Vorgehen könnten auch die mit dem Fallpauschalengesetz zusätzlich bereit gestellten Mittel genutzt werden, sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). Dieses Zwei-Jahres-Programm stelle den Krankenhäusern insgesamt 200 Millionen Euro zur Verfügung, mit denen bis zu 10.000 neue Stellen finanziert werden könnten.
(sueddeutsche.de/dpa)