Kleine Typologie der Kollegen:Vorsicht, Diva im Bürostuhl

Blender oder Mauerblümchen: Im Büro umgeben uns die merkwürdigsten Typen mit den unschiedlichsten Macken. Zu welcher Spezies gehört Ihr Kollege? Eine Typologie der Büropartner in Bildern.

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Typologie der Kollegen

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Blender oder Mauerblümchen: Im Büro umgeben uns die merkwürdigsten Typen mit den unschiedlichsten Macken. Zu welcher Spezies gehört Ihr Kollege? Eine Typologie der Büropartner in Bildern.

Der Blender

So erkennt man ihn: Große Klappe - nichts dahinter. Sein Fachwissen beschränkt sich auf wenige Allgemeinplätze. Aber was er weiß, das verkauft er gut. Seinen rhetorischen Glanzparaden können auch kritische Geister, insbesondere Chefs, nicht widerstehen. Solange es gut klingt, wird es schon gut sein, ist hier das Motto.

So verhält man sich in seiner Nähe: Bloß nicht die Show stehlen, darauf reagiert diese Spezies sehr empfindlich. Wer einfach nur entspannt weiterarbeiten will, sollte den Blender im Glauben lassen, seine Ideen seien wirklich so gut, wie er selber annimmt. Und wenn er mal zu sehr nervt: einfach besser arbeiten als er und Taten sprechen lassen.

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Die Spaßkanone

So erkennt man sie: "Moin Leute, was sitzt ihr hier alle so trübselig rum? Wir brauchen ein bisschen Leben in der Bude" - wenn andere morgens noch schlaftrunken nach dem nächsten Kaffee lechzen, verbreitet diese Spezies schon jede Menge gute Stimmung - denkt sie. Immer bereit, ein Witzchen zu reißen, marschiert sie am liebsten pfeifend durch die Gänge. Penetranz ist ihr ein Fremdwort.

So verhält man sich in ihrer Nähe: Am besten lächeln und sich dann aus der Schusslinie bringen. Wer zu laut mitlacht, macht sich selbst zum Opfer weiterer Euphorie-Attacken, weil sich die Spaßkanone durch jede kleinste Geste der Zustimmung nur bestätigt fühlt. Auf der anderen Seite - eine Prise gute Laune ist an manchen Tagen doch genau das, was wir brauchen.

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Der Schleimer:

So erkennt man ihn: Diese Typen sind einem schon aus der Schulzeit bekannt. Sie können noch so mies drauf sein, wenn der Chef vorbeikommt, macht sich ein Strahlen auf ihrem Gesicht breit. In Konferenzen lauschen sie seinem Vortrag andächtig und nicken nach jedem Satz begeistert. Sie sind die Ersten, die dem Chef am Morgen einen Kaffee mitbringen und schon mal die Ideen der Kollegen klauen, um beim Meeting bei den Vorgesetzten punkten zu können.

So verhält man sich in seiner Nähe: Ebenfalls wie in der Schule - mit den Schleimern will man einfach nichts zu tun haben. Im Job muss man trotzdem mit ihnen zusammenarbeiten - und manchmal im Verborgenen mit den Augen rollen.

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Der Platzhirsch

So erkennt man ihn: Er poltert mit breitgeschwellter Brust durchs Büro, reißt jede Diskussion an sich und geht davon aus, dass jeder ihn kennt - an Selbstbewusstsein mangelt es ihm nicht. Feingefühl sollte niemand von ihm erwarten. Der Raum, den er betritt, gehört ihm auch. In Meetings verkündet er seine Ideen gern lautstark und scheut sich nicht, sie ungefragt mehrere Male zu wiederholen, um ihnen Nachdruck zu verleihen. Im besten Fall spricht seine Leistung für sich und festigt seine Position - gerne baut er seinen Ruhm aber auf längst vergangenen Glanzleistungen auf, nach denen sich heute keiner mehr umdreht. Trotzdem hängen alle an den Lippen des entscheidungsfreudigen Alphatiers.

So verhält man sich in seiner Nähe: Besser nicht in die Quere kommen, wer ihm sein Revier streitig macht, muss mit Gegenwehr rechnen. Als Showeinlage sind die Auftritte des Platzhirschen immer wieder amüsant. Und wer ihn einfach hin und wieder ingoriert und sich ruhig auf seine Arbeit konzentriert, lässt das Machtgehabe ins Leere laufen.

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Das Mauerblümchen

So erkennt man es: Machmal gar nicht so leicht, weil man es einfach übersieht. Das Mauerblümchen ist meist weiblich, fleißig - und vor allem ruhig. In den Konferenzen gibt es keinen Mucks von sich - und manchmal möchte man es regelrecht wachrütteln. Wie viel Wissen vielleicht in ihm steckt - von außen ist es nicht zu entdecken. Und mögen die Überstunden noch so viele sein - das Mauerblümchen ist so unscheinbar, dass seine Arbeit oft einfach übersehen wird.

So verhält man sich in seiner Nähe: Vorsicht ist angesagt - durch zu viel Druck oder Aggression fühlt sich das Mauerblümchen schnell in die Enge getrieben. Wer sich langsam sein Vertrauen erarbeitet und es mit Lob hin und wieder aus der Reserve lockt, hat gute Chancen auf eine angenehme Zusammenarbeit.

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Der Intrigant:

So erkennt man ihn: Vordergründig ist er nett und harmlos, aber seinen Ehrgeiz sollte man nicht unterschätzen. Er will ganz nach oben - und wenn ihn seine Stärken nicht dorthin bringen, dann eben die Schwächen der anderen. Die erwähnt er gerne mal im Gespräch mit dem Chef - je schmutziger die Gerüchte, desto lieber sind sie ihm.

So verhält man sich in seiner Nähe: Jeden privaten Kontakt meiden und so wenig Information von sich preisgeben wie möglich - er verwendet alles gegen Sie.

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Der Kumpel

So erkennt man ihn: Er ist für jede Kaffeepause im Kollegenkreis zu haben. Er erfüllt seinen Job nach Vorschrift, Überstunden oder Extra-Aufgaben vermeidet er, wenn es geht. Stress kennt er nicht und die Machtkämpfe um ihn herum nimmt er gar nicht wahr - er überlegt lieber schon mal, was er noch im Baumarkt besorgen muss, um am Wochenende endlich das schon lang geplante Gartenhäuschen bauen zu können.

So verhält man sich in seiner Nähe: Ganz entspannt. Der Kumpel ist einer, auf den man sich im Büro-Alltag verlassen kann - gleichzeitig stellt er keine Gefahr für den eigenen Aufstieg dar. Hin und wieder gemeinsam einen Kaffee trinken, das macht Spaß und sorgt für ein gutes Betriebsklima.

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Die Pessimistin

So erkennt man sie: Der genervte Blick verrät sie fast immer. In der Kantine spricht sie bevorzugt davon, dass es eigentlich sowieso keinen Sinn macht, sich im Job zu engagieren, weil der ganze Betrieb den Bach runtergeht. Jede kleinste Neuigkeit wird zur "Katastrophe" oder zum "Desaster" - und es soll sich bloß keiner die Hoffnung machen, dass alles irgendwann besser werden könnte. Die guten Zeiten sind längst vorbei!

So verhält man sich in ihrer Nähe: Möglicherweise steckt nur ein schwaches Selbstbewusstsein hinter der düsteren Fassade. Da tut ein kleines Lob manchmal Wunder - und sanfter Optimismus hat noch niemandem geschadet. Wer jedoch selbst gerade keinen guten Tag hat, sollte die Gesellschaft der Pessimistin vermeiden - die zieht einen nur noch mehr runter.

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Der Perfektionist:

So erkennt man ihn: Er ist immer im Büro, erledigt noch so kleine Aufgabe selbst und blickt nebenher noch auf die Aufgaben der Kollegen, um sie auf ihre Fehler hinzuweisen. Seinem Blick entgeht nichts, um seinen Job auch wirklich gut auszufüllen, verzichtet er gerne auch mal auf ein freies Wochenende oder das Treffen mit Freunden - ein Glücksgriff für jedes Unternehmen.

So verhält man sich in seiner Nähe: Selbstzweifel sind nicht ausgeschlossen - wer mit dem Perfektionisten mithalten will, sollte sich auf lange Abende im Büro einstellen. Und selbst dann wird er noch mehr Fehler machen als der liebe Kollege. Als Vorbild dient der Perfektionist auf jeden Fall - nur verrückt sollte man sich nicht machen lassen!

Foto: iStock (sueddeutsche.de/holz/bgr)

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