Zusätzliche Urlaubstage kann Ihnen natürlich auch die beste Planung nicht verschaffen. Wohl aber können Sie die Zeit, die Sie am Stück frei haben, durch die gezielte Nutzung von Brückentagen maximieren. So springen dann zahlreiche lange Wochenenden für Sie heraus. Oder Sie müssen nur vergleichsweise wenig Urlaubstage nehmen, um längere Reisen zu unternehmen.
Für diese Art der Urlaubs-Optimierung ist 2017 besonders gut geeignet - viele Feiertage liegen arbeitnehmerfreundlich in der Woche, außerdem kommt im kommenden Jahr ein zusätzlicher Feiertag dazu. Das Feiertags-Jahr im Überblick.
Das Jahr beginnt aus Arbeitnehmersicht leider ungünstig. Der Neujahrstag fällt auf einen Sonntag. Ein Trost für alle Beschäftigten aus Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt: Der für sie gültige Feiertag Heilige Drei Könige (6. Januar) ist ein Freitag. So gibt es gleich ein langes Wochenende - oder mit dem Einsatz von vier Urlaubstagen neun Tage frei.
Mieses Wetter und keine gesetzlichen Feiertage - bis Frühjahrsbeginn gilt es eine Durststrecke zu überwinden. Deshalb haben sich die Narren und Jecken im Rheinland, in Mainz und in Süddeutschland mit dem Karneval eine eigene Feierzeit geschaffen. Von Weiberfastnacht am Donnerstag, den 23. Februar, bis Rosenmontag, den 27. Februar, legt das närrische Treiben in vielen Karnevals- und Faschingshochburgen das Arbeitsleben lahm. In München wird der Faschingsdienstag gefeiert. Vom Aschermittwoch (1. März) sind es dann noch 40 (Fasten-)Tage bis Ostern.
Karfreitag ist am 14. April, Ostermontag fällt auf den 17. April. Diese gesetzlichen Feiertage bieten damit bundesweit eine gute Ausgangslage, um durch kluge Platzierung von Urlaubstagen längere Ferien herauszuschlagen. Wer in der Karfreitags- oder der Ostermontagswoche vier Urlaubstage nimmt, kommt auf zehn Tage am Stück. Wer sogar beide Wochen freimachen kann, bringt es am Ende mit nur acht Urlaubstagen auf 16 Tage zum Ausspannen.
Bereits zwei Wochen später folgt der 1. Mai. Der "Tag der Arbeit" fällt 2017 praktischer Weise auf einen Montag. Das erlaubt ohnehin schon ein langes Wochenende, mit vier Extra-Urlaubstagen ist eine freie Woche sicher.
Christi Himmelfahrt am 25. Mai ist (wie immer) ein Donnerstag - und damit bestens geeignet, um mit einem oder mehreren Brückentagen auf ein verlängertes Wochenende oder sogar eine ganze Woche zu kommen. Interessant ist außerdem die Kombination mit dem Pfingstmontag am 5. Juni eineinhalb Wochen später. Gruppieren Beschäftigte Urlaubstage wochenübergreifend über die Himmelfahrts- und Pfingstwochen, schaffen sie mit neun Tagen am Ende insgesamt 17 freie Tage.
Zumindest in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland sowie einigen Gemeinden Sachsens und Thüringens ergeben sich zusätzliche Kombinationsmöglichkeiten durch Fronleichnam, was auf den 15. Juni fällt. Bei der maximalen Variante über die gesamte Zeit hinweg schaffen Beschäftigte mit 17 Urlaubstagen eine 30-tägige Pause.
Das nächste Brückentag-Wochenende gilt nur für Saarländer und Bayern. Nur dort wird Mariä Himmelfahrt als Feiertag begangen - 2017 am Dienstag, den 15. August. Mit einem freien Brückentag am Montag, den 14. August, können also vier Tage frei gemacht werden.
Im Oktober ergeben sich bundesweit zwei weitere günstige Gelegenheiten zur Freizeit-Optimierung: So fällt der Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober auf einen Dienstag. Gleiches gilt für den Reformationstag am 31. Oktober, der 2017 wegen des 500. Thesenanschlags-Jubiläums ausnahmsweise und einmalig zum bundesweiten Feiertag erklärt wurde. Nehmen Arbeitnehmer jeweils den vorangehenden Montag frei, schaffen sie zwei lange viertägige Wochenenden. Alternativ lassen sich durch jeweils vier Urlaubstage für die gesamte Woche zweimal neun freie Tage am Stück erreichen.
Noch günstiger ist die Sache für Arbeitnehmer in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland: Weil dort auch Allerheiligen am 1. November Feiertag ist, müssen sie dafür einen Urlaubstag weniger opfern als ihre Kollegen in anderen Ländern.
Nur die Sachsen begehen den Buß- und Bettag der Evangelischen Kirche am Mittwoch, den 22. November, als Feiertag. Wer zwei Urlaubstage investiert, hat fünf Tage am Stück frei.
Das Weihnachtsfest fällt 2017 extrem arbeitnehmerfreundlich aus: Erster und zweiter Weihnachtsfeiertag fallen auf Montag und Dienstag. Auch für Heiligabend am Sonntag, den 24. Dezember, und Silvester am Sonntag, den 31. Dezember, müssen keine freien Tage genommen werden. Wieder können mit drei Urlaubstagen neun freie Tage im Stück erzielt werden. Und mit Neujahr 2018 an einem Montag sind es sogar zehn.
Schulferien-Übersicht - Reisen jenseits des Mainstreams
Feier- und Brückentage möglichst geschickt in die eigene Urlaubsplanung einzuweben, ist natürlich nur eine mögliche Herangehensweise. Für alle, die keine schulpflichtigen Kinder oder Lehrer als Partner haben, kann es sich lohnen die Ferienzeit zu meiden. Denn dann drohen Staus, volle Bahnen, ausgebuchte Flüge, teure Urlaubsunterkünfte.
Besonders kritisch wird es rund um Ostern. Zwischen dem 08. April und dem 23. April haben praktisch alle Bundesländer Ferien. Und wer kann, sollte auch um die Sommerferien-Wochen herumplanen. Insgesamt ziehen sich die großen Ferien vom 22. Juni bis zum 11. September. Ganz besonders schlimm ist es von Mitte Juli bis Mitte August, wenn sich die Ferien fast aller Bundesländer überlappen. Wer dann im Büro die Stellung hält, profitiert nicht nur von der Dankbarkeit der Eltern im Kollegenkreis, sondern auch von leeren Straßen und entspannter Stimmung am Arbeitsplatz.
Ganz entspannt und ohne (deutsche) Schulkinder im Hotelpool reist es sich in folgenden Wochen, in denen kein Bundesland Schulferien hat:
- zwischen dem 18. März und dem 2. April
- zwischen dem 23. April und dem 21. Mai
- zwischem dem 12. September und dem 1. Oktober
- zwischen dem 05. November und dem 20. Dezember
