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Jobs im Tierpark:Berufswunsch: Elefantenpfleger

... bis Z wie Zoodirektor: Viele Kinder träumen davon, später etwas mit Tieren zu machen. Doch in Zoos gibt es mehr Jobs als den des Tierpflegers. Eine Übersicht.

Von Christina Warta

In Deutschland, Österreich und in der Schweiz gibt es 60 wissenschaftliche Zoos, die sich im Verband Deutscher Zoodirektoren (VDZ) zusammengeschlossen haben. Darüber hinaus existieren sehr viel mehr Tiergärten, Natur- oder Wildparks mit Schautierhaltung. Der VDZ geht von etwa 400 solchen Einrichtungen aus. Wie viele Menschen hierzulande in diesen Tierparks erwerbstätig sind, ist aber nur schwer zu beziffern.

In einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen heißt es, in allen deutschen botanischen und zoologischen Gärten und Naturparks arbeiteten im vergangenen Jahr 9487 Personen, was einem Anteil von weniger als 0,03 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Deutschland entspreche. Laut VDZ liegt die Zahl der in Zoos beschäftigten Personen aber deutlich höher. "Allein in den 60 VDZ-Zoos arbeiten ganzjährig 4000 Personen, dazu muss man noch 300 saisonal Beschäftigte zählen", erklärt VDZ-Geschäftsführer Peter Dollinger.

Jeder Zoo, der auf wissenschaftlicher Basis betrieben wird, wird laut Dollinger von einem Direktor geführt, meist einem Tierarzt oder Biologen, seltener von einem Kaufmann oder Juristen. Die Stellen der Kuratoren seien ebenfalls meist mit Biologen oder Tierärzten besetzt.

Das Wissen von Veterinärmedizinern wird in einem Zoo häufig nachgefragt: Wenn sich das Känguru einen Lauf verletzt oder ein Menschenaffe Schnupfen hat, müssen die Doktoren zur Stelle sein. "Kleine Zoos haben aber häufig keine festangestellten Mediziner, sondern Vertragstierärzte zur Seite", erklärt Dollinger.

Die Rolle der Zooinspektoren ist vergleichbar mit jener des Poliers auf einer Baustelle: Sie überwachen den laufenden Betrieb in den Gehegen.

Die Reviertierpfleger sind für einzelne Reviere, etwa das der Elefanten, zuständig. Die Tierpfleger kümmern sich Tag für Tag um das Wohl der Tiere in ihrem Gehege: um das Füttern etwa, aber auch um das Ausmisten und die "Verhaltensanreicherung", also die Beschäftigung der Tiere.

Wissenschaftliche Zoos nehmen einen Bildungsauftrag wahr. So gibt es laut VDZ einige hundert Zoopädagogen in Deutschland, die Kindern und Erwachsenen in Führungen die verschiedenen Tiere, ihre Lebensräume und Besonderheiten nahebringen.

Damit ein zoologischer Garten reibungslos und rentabel funktioniert, braucht das Unternehmen, wie jedes andere auch, Mitarbeiter im kaufmännischen Bereich, etwa in der Lohnbuchhaltung. Größere Tiergärten haben auch Mitarbeiter in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Darüber hinaus wird eine nicht geringe Zahl von Gärtnern und Handwerkern beschäftigt, in gastronomischen Betrieben wie Restaurants und Cafés sind Köche und Kellner beschäftigt.

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Quelle:
SZ vom 23.03.2013/jobr
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