Internet im Büro:Surfen statt arbeiten

Vom Büro aus erledigen schon heute viele Angestellte ihre Bankgeschäfte oder buchen die nächste Urlaubsreise. Experten sagen voraus, dass die private Internet-Nutzung im Büro weiter steigen wird - auf bis zu drei Stunden am Tag.

IT-Manager gehen von einer deutlichen Zunahme der privaten Internet-Nutzung während der Arbeitszeit aus. Laut dem IT-Wirtschaftsmagazin CIO sind bereits heute das Online-Banking oder das Buchen von Urlaubsreisen im Web als gängige oder zumindest geduldete Praxis an den meisten Büroarbeitsplätzen in deutschen Unternehmen verbreitet.

Privates Surfen im Büro: Bald sind Arbeitnehmer auch in sozialen Online-Netzwerken aktiv. (Foto: Foto: dpa)

Weil in den kommenden Jahren vermehrt die jetzt noch jungen Nutzer von Angeboten des Web 2.0 auf dem Arbeitsmarkt nachrücken werden, könnte dies bald völlig neue Verhaltensmuster von Mitarbeitern nach sich ziehen. Möglicherweise sind die Arbeitnehmer in einigen Jahren beispielsweise auch vom Büro aus in sozialen Online-Netzwerken aktiv.

Fehler der Führungskräfte

Noch nicht einig sind sich die IT-Manager darüber, wie lange Angestellte künftig während der Dienstzeit im Internet privaten Interessen nachgehen. Während einige Experten damit rechnen, dass im Jahr 2014 jeder Mitarbeiter täglich rund drei Stunden für das private Surfen am Arbeitsplatz aufwendet, halten andere Experten diese Zahl für zu hoch. "Wenn meine Mitarbeiter pro Tag drei Stunden privat im Internet surfen, habe ich als Führungskraft etwas falsch gemacht", schätzt Thomas Hügel, IT-Leiter der Landesbank Baden-Württemberg, die Lage ein.

Grundsätzlich müssen deutsche Unternehmen darauf vorbereitet sein, dass mit den veränderten und ausgedehnten privaten Internet-Streifzügen ihrer Mitarbeiter erhöhte Risiken für die IT-Sicherheit einhergehen. Fachleute halten es für unerlässlich, eine Analyse der Internet-Nutzung von Mitarbeitern auf der Basis datenschutzrechtlicher Bestimmungen durchzuführen. Außerdem sollten Unternehmen eine Zugangssperre für Web-Seiten mit sexistischen oder rassistischen Inhalten errichten.

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