Inititative von Schavan:Bildungslotsen für Hauptschüler

Bundesbildungsministerin Annette Schavan will lernschwachen Hauptschülern erfahrene Helfer zur Seite stellen. Die sollen den Jugendlichen den Berufseinstieg erleichtern.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) will 60.000 Hauptschülern mit Bildungslotsen zu einem Schulabschluss und zum Einstieg in die Lehre verhelfen. "Wir wollen für diese Jugendlichen betreuende Bildungsketten schaffen - von der siebten Klasse bis hinein in die Berufsausbildung", sagte Schavan. Das Konzept für diese Bildungsketten ist Bestandteil des Berufsbildungsberichtes 2010, den das Kabinett an diesem Mittwoch beschließen will.

annette Schavan

Will Hauptschülern mit Bildungslotsen den Berufseinstieg erleichtern: Bundesbildungsministerin Annette Schavan.

(Foto: Foto: dpa)

Weniger Schulabbrecher

"Ein zentrales Ziel der Initiative Bildungsketten ist die Senkung der Zahl der Schulabbrecher", sagte Schavan. Ausgangspunkt der Bildungsketten ist eine ausführliche individuelle Analyse der Fähigkeiten und Interessen von besonders gefährdeten Jugendlichen in enger Zusammenarbeit mit der Schule bereits in der 7. Klasse. Dabei sollen auch berufliche Neigungen erkundet werden. "Es geht darum, das oft noch schlummernde, sich noch entfaltende Potenzial von jungen Menschen zu erkennen und zu fördern", sagte Schavan.

Auf die Ergebnisse dieser Analysen könne dann in den Abschlussklassen gezielt eingegangen werden. Zugleich soll den Jugendlichen in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Ausbildungsstätten der Kammern ein früher Einblick in die Berufspraxis vermittelt und Verbindungen zu einem Betrieb aufgebaut werden.

Ganzheitliche Betreuung

Für das Programm will Schavan in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit bundesweit 3200 Berufseinstiegsbegleiter einsetzen. 1000 davon sollen sogenannte Senior-Experten sein - Praktiker mit Berufsbildungserfahrung. Die Berufseinstiegsbegleiter sollen in Abstimmung mit den Schulen eine ganzheitliche Betreuung der betroffenen Jugendlichen sicherstellen.

Gezielt will die Ministerin Unternehmer mit Migrationshintergrund für die Initiative ansprechen. "Es gibt hier eine dynamisch wachsende Zahl neuer Betriebe, die auch für die Berufsbildung junger Menschen gewonnen werden können.Und für den einen oder anderen Jugendlichen mit Migrationshintergrund, der ansonsten Probleme beim Sprung in die Ausbildung hat, können sich hier bei ähnlichen kulturellen Hintergrund auch gute Einstiegschancen ergeben."

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