Betriebssport ist eine gute Sache wenn es ums Netzwerken geht - doch auch hier gelten bestimmte Verhaltensregeln. Beim Fußballspielen oder Joggen mit Kollegen ist es normal, dass sich alle beim Vornamen nennen. Mitarbeiter sollten aber nicht einfach davon ausgehen, dass sie das dann auch im normalen Arbeitsalltag dürfen. Ein "Du" beim Betriebssport gilt nicht automatisch auch im Büro.
"Ich würde den anderen am nächsten Tag zunächst weitersiezen und gucken, wie er reagiert", empfiehlt die Etikette-Trainerin Imme Vogelsang aus Hamburg. "Dann hat er noch einmal die Möglichkeit, sich zu überlegen, ob er einem das 'Du' anbieten will."
Dagegen kann es für den Kollegen unangenehm sein, wenn der andere ihn nach dem Sport von sich aus einfach weiterhin duzt. Er ist dann schließlich gezwungen, auch "Du" zu sagen.
Es erleichtert die Situation auch nicht unbedingt, offen zu fragen, ob man sich duzen oder siezen soll. Das bringe den Kollegen leicht in eine peinliche Situation, erklärt Vogelsang, die Sprecherin des Netzwerks Etikette Trainer International ist. Denn kaum jemand würde auf eine solche Frage hin auf das "Sie" bestehen - auch wenn er das eigentlich möchte.
Eleganter sei es daher, dem Kollegen den Vortritt zu lassen und erst einmal beim "Sie" zu bleiben. "Er kann dann ja sagen: 'Aber wir waren doch schon beim Du.'"
