Gewerkschaften - Frankfurt am Main:Neue Warnstreiks nach abgebrochener Gebäudereiniger-Runde

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Frankfurt/Main (dpa) - Die Tarifverhandlungen für die rund 650 000 Gebäudereiniger in Deutschland sind erneut ergebnislos unterbrochen worden. Die IG BAU bereitet nun nach den Worten ihres Vorstandsmitglieds Ulrike Laux neue Warnstreiks vor, um in der Handwerksbranche doch noch ein Weihnachtsgeld im Manteltarifvertrag zu verankern. An diesem Punkt waren die Verhandlungen in der Nacht zum Dienstag in Dreieich bei Frankfurt abgebrochen worden, ohne dass die Parteien einen neuen Termin festgelegt hätten. Das bestätigten beide Seiten.

Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Christian Kloevekorn, kritisierte die Forderung nach einem Weihnachtsgeld, die in der Lohnrunde im kommenden Jahr besprochen werden müsse. "Diese Themenvermengung ist und bleibt Haupthindernis auf dem Weg zu einem Tarifabschluss", erklärte er in der Nacht. Die Arbeitgeber seien auf viele Forderungen der Gewerkschaft beispielsweise bei Urlaub, Zuschlägen und Eingruppierungen eingegangen.

Überstundenzuschläge wolle man nun auch an Teilzeitkräfte zahlen, wenn diese mehr als acht Stunden am Tag arbeiten. Bislang sollten die Zuschläge allein Vollzeitbeschäftigten zugestanden werden, was aber gegen die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts verstößt.

Gewerkschafterin Laux zeigte sich enttäuscht vom Verlauf der Gespräche und hielt ihrerseits der Bundesinnung eine Blockadehaltung vor. Über Warnstreiks werde die für Mittwoch zusammengerufene Tarifkommission der IG BAU beraten. Bereits in der vergangenen Woche hatten Fenster- und Fassadenreiniger, Putzkräfte sowie Reiniger von Industriemaschinen vorübergehend die Arbeit niedergelegt.

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