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Gewerkschaften - Frankfurt am Main:Gewerkschaft beklagt Stellenmangel im öffentlichen Dienst

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Im öffentlichen Dienst in Hessen fehlen nach Einschätzung der Gewerkschaften tausende Stellen. "Fachkräftemangel ist kein Zukunftsgespenst, im öffentlichen Dienst ist er bereits Realität", warnte der Landesbund des dbb Beamtenbund und Tarifunion am Donnerstag in Frankfurt. Eine verbandsinterne Umfrage habe ergeben, dass aus Gewerkschaftssicht allein rund 2000 Stellen bei der Polizei, rund 325 an den Gerichten, 900 Stellen beim Zoll und mehr als 100 Stellen im Strafvollzugsdienst fehlten.

Der Mangel erstrecke sich praktisch über fast allen Bereiche im öffentlichen Dienst, mahnte der dbb-Landesvorsitzende Heini Schmitt: "Lehrer natürlich, Erzieher, Pflege, im Polizeidienst, im Justizvollzug, im Gesundheitssektor, im Forst, beim Jugendamt, in der Lebensmittelkontrolle." Der geplante Landeshaushalt 2020 greife das Problem mit gewissen Schwerpunktsetzungen auf, allerdings nicht mit der gebotenen Konsequenz.

Ein Sprecher des Justizministeriums wies die Vorwürfe zurück. Im Entwurf des Haushaltsplans für das Jahr 2020 sei allein für den Justizvollzug ein beachtlicher Zuwachs von 70 Stellen enthalten. Ende 2019 habe der hessische Justizvollzug über insgesamt 2887,5 Stellen für Beamte und Tarifbeschäftigte sowie über 205,5 Stellen für Anwärter im Vorbereitungsdienst verfügt. Die Besetzungsquote habe bei 97,5 Prozent gelegen.

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