Der Deutsche Gewerkschaftsbund warnt angesichts zunehmender Jobangst bei Arbeitnehmern vor Doping am Arbeitsplatz. Viele Arbeitnehmer griffen zu leistungssteigernden Mitteln, "um dem wachsenden Stress vermeintlich gewachsen zu sein - mit langfristig fatalen gesundheitlichen Folgen", sagt DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach den Ruhr Nachrichten.
"Doping am Arbeitsplatz und verschleppte Krankheiten" würden massive finanzielle Folgekosten für die Unternehmen und die Sozialsysteme bedeuten. "Die Antwort auf die Krise darf nicht heißen: weitere Verdichtung von Arbeit und mehr Druck am Arbeitsplatz", sagte Buntenbach weiter.
"Aus der Sorge heraus, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, schleppen sich die Beschäftigten sogar krank zur Arbeit." Die Arbeitnehmer in Deutschland melden sich derzeit immer seltener krank - die Wirtschaftskrise könnte diesen langjährigen Trend nach Expertenansicht weiter beschleunigen.
Im ersten Halbjahr 2009 lag der Krankenstand in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im Schnitt bei 3,24 Prozent, hatte das Bundesgesundheitsministerium am Montag berichtet. 1995 lag der Krankenstand noch bei 5,07 Prozent. Er sank seither aber mit kleineren Schwankungen kontinuierlich.