Süddeutsche Zeitung

Gesundheits-Campus:Anfänge der Akademisierung

Mit der Gründung der Hochschule HSG Bochum setzte Nordrhein-Westfalen vor zehn Jahren ein besonderes Zeichen.

Von Holger Pauler

2009 hatte das Land Nordrhein-Westfalen über den Bundesrat eine Initiative zur Akademisierung der Gesundheitsberufe gestartet. Um die Zahl der Studienplätze an Fachhochschulen in Nordrhein-Westfallen zu erhöhen, wurden im selben Jahr vier staatliche Fachhochschulen gegründet: Die Hochschulen Rhein-Waal in Kleve, Ruhr-West in Mülheim, die Hochschule Hamm-Lippstadt für den Mint-Bereich sowie die Hochschule für Gesundheit (HSG) in Bochum.

Mit der ersten staatlichen Hochschule für Gesundheitsberufe in Deutschland setzte NRW ein Zeichen zur Akademisierung der Gesundheitsberufe, sobald dies nach der Einführung der entsprechenden Modellklauseln in die Berufsgesetze durch den Bundestag im Jahr 2009 möglich war. Die Hochschule ist auf dem Bochumer Gesundheits-Campus NRW angesiedelt ist. Er wurde nach dem Vorbild der National Institutes of Health in den USA aufgebaut, welche die wichtigste staatliche Behörde für biomedizinische Forschung darstellen. Private und öffentliche Einrichtungen sind an einem Ort gebündelt, um die Ressourcen besser zu nutzen.

Aktuell studieren an der Hochschule für Gesundheit insgesamt 1579 Menschen, davon sind 1339 Frauen und 240 Männer. Derzeit werden neun Bachelor- und zwei Masterstudiengänge angeboten. Die Modellphase der fünf Studiengänge Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, Hebammenkunde und Pflege, mit denen die HSG im Wintersemester 2010/2011 an den Start ging, galt zunächst bis Ende 2017, anschließend erfolgte eine Verlängerung um vier Jahre. Danach sollen diese Gesundheitsberufe als Regelstudiengänge angeboten werden. In der Pflege und Hebammenkunde wird dies bereits im nächsten Jahr umgesetzt.

Das Studium an der HSG schließt mit dem Bachelor of Science sowie mit der staatlichen Prüfung nach den einschlägigen Berufsgesetzen ab. Diese doppelte Qualifikation ist in Deutschland an einer staatlichen Hochschule etwas Besonderes. Nähere Informationen: www.hs-gesundheit.de.

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Quelle:
SZ vom 18.10.2019
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