Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch:Darf es ein Dienstwagen sein?

Wer sich irgendwo bewirbt, weiß meist ziemlich genau, was er drauf hat. Aber was er dafür verlangen kann, weiß er in der Regel nicht. Dabei sollten Kandidaten unbedingt eine Gehaltsvorstellung haben.

Wer sich irgendwo bewirbt, weiß meist ziemlich genau, was er drauf hat. Aber was er dafür verlangen kann, weiß er in der Regel nicht. Dabei sollten Kandidaten unbedingt eine Gehaltsvorstellung haben. Es sei hilfreich, sich vorher zwei Zahlen zu überlegen, empfiehlt Christine Öttl, Karriereberaterin aus München: die unterste Grenze, die man als Verdienst zum Bestreiten des Lebensunterhalts mindestens haben muss, und eine höhere Summe als Wunschgehalt.

Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch: Im Vorstellungsgespräch geht es nicht nur um Geld, sondern auch darum, ob man als Angestellter einen Dienstwagen bekommt.

Im Vorstellungsgespräch geht es nicht nur um Geld, sondern auch darum, ob man als Angestellter einen Dienstwagen bekommt.

(Foto: AP)

Im Gespräch sei es durchaus erlaubt, ein bisschen zu pokern. "Man muss dabei aber immer eine Antwort auf die Frage haben: Warum sind Sie dieses Geld wert?", sagt Öttl. Wer dem Personalchef nicht plausibel machen kann, was er als Gegenleistung dafür mitbringe, habe schlechte Karten. Auch eine gewisse Flexibilität könne nicht schaden. Wenn der Arbeitgeber etwa statt des höheren Wunschgehalts eine niedrigere Summe plus einen Dienstwagen anbietet, sei das möglicherweise eine Alternative.

Keine Phantasie-Zahlen

Wer partout nicht weiß, in welchem Gehaltsrahmen er sich ansiedeln soll, sollte sich trauen, das zuzugeben, sagt Öttl. Es sei besser zu sagen "Ich weiß es nicht. Sagen Sie mir, was ich verlangen kann", als irgendwelche Phantasie-Zahlen zu nennen. Gerade Berufseinsteigern werde das nicht als Nachteil ausgelegt.

Ähnliches gilt der Trainerin zufolge für das Bewerbungsschreiben. Wenn man um die Angabe seiner Gehaltsvorstellungen gebeten wird, müsse man in der Bewerbung etwas dazu schreiben. "Weglassen wäre unhöflich", sagt Christine Öttl. Berufseinsteigern helfe auch hier der Trick, das eigene Unwissen zuzugeben und darum zu bitten, diesen Punkt gerne im persönlichen Gespräch besprechen zu wollen. Wer dagegen klare Gehaltsvorstellungen hat, sollte diese auch nennen, damit der Personalchef einen nicht unter falschen Annahmen einlädt.

Eines sollten sich alle Bewerber klarmachen, sagt Öttl: Personaler wollten Bewerber beim Gehalt nicht über den Tisch ziehen. Sie hätten vor allem das Interesse, gutes Personal einzustellen. Dafür seien sie auch bereit, ein angemessenes Preis zu zahlen. Wer mit seinem Gehaltswunsch etwas über den Vorstellungen des Unternehmens liegt, werde daher trotzdem zum Gespräch geladen, wenn sonst alles passt.

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