Gehälter für Ingenieure:Mehr, mehr, mehr

Sie fangen hoch an und steigern sich über die Berufsjahre kräftig: Was Ingenieure verdienen - und in welchem Alter sie die höchsten Gehaltssprünge haben.

Nicola Holzapfel

Für Ingenieure überschlagen sich die guten Nachrichten. Auf dem Stellenmarkt sieht es für sie sehr gut aus. Die Job-Angebote legen kräftig zu und die Unternehmen klagen schon über Bewerbermangel. Auch ältere Ingenieure bekommen offenbar zunehmend eine Chance: Die Arbeitslosenzahlen sind gesunken.

Gehälter für Ingenieure: Mehr, mehr, mehr
(Foto: Foto: iStockphoto)

Auf die Gehälter wirkt sich die Marktlage positiv aus. Allerdings gibt es je nach Branche sehr große Unterschiede. Das zeigt eine neue Studie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), für die Gehaltsangaben von 15.000 Ingenieuren im Jahr 2006 ausgewertet wurden. Erhoben wurde das Brutto-Jahresgehalt inklusive Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie variabler Vergütung. Gegenüber dem Vorjahr sind die Verdienste gestiegen. Ein Sachbearbeiter verdient im Schnitt 43.600 Euro - 2005 waren es noch 42.000 Euro. Am besten zahlen Chemie-Unternehmen mit durchschnittlich 50.300 Euro. Am wenigsten, nämlich 36.000 Euro, gibt es im Baugewerbe.

Die Gehälter von Projektmanagern liegen im Branchendurchschnitt zwischen 48.100 und 71.200 Euro. Wer in der Energieerzeugung arbeitet, kann bis zu 79.800 Euro verdienen. In Planungsbüros und im Baugewerbe gibt es dagegen Projektmanager, die ihren Job für 40.000 Euro machen.

Abteilungsleiter verdienen offenbar in der Auto-Industrie am besten. Hier wurden Gehälter bis zu 100.000 Euro erhoben. In den anderen Branchen scheinen 90.000 Euro für diese Position die obere Schallgrenze zu sein.

Die größten Gehaltssteigerungen gibt es zwischen 25 und 40 Jahren. Unter 30 liegt der Großteil der Gehälter zwischen 36.000 und 48.000 Euro. Zwischen 36 und 40 verdient jeder Zweite mehr als 60.400 Euro. 25 Prozent der erhobenen Gehälter lagen sogar über 73.800 Euro. Die meisten Ingenieure, die die 50 überschritten haben, verdienen zwischen 52.900 und 86.000 Euro.

Hochschulabsolventen mit Uni-Diplom steigen zwischen 35.000 und 43.000 Euro ein. Mit Fachhochschul-Abschluss gibt es etwas weniger: Die Gehälter liegen in der Regel zwischen 33.000 und 41.400 Euro. Mit Doktor-Titel steigen die Verdienstmöglichkeiten auf bis zu 56.900 Euro. Das zeigt eine gesonderte VDI-Umfrage unter 3700 Berufseinsteigern. Die Größe des Arbeitgebers spielt eine entscheidende Rolle fürs Einstiegsgehalt. Betriebe mit bis zu 250 Mitarbeitern zahlen selten mehr als 39.600 Euro. Wer in einem Unternehmen mit mehr als 5000 Beschäftigten einsteigt, kann dagegen mit bis zu 46.200 Euro rechnen.

Branchenunterschiede spüren auch die Einsteiger. Am schlechtesten zahlen Ingenieurbüros und Bau-Unternehmen, am besten der Fahrzeugbau. Das zeigt auch eine Studie der IG-Metall. Die Gewerkschaft hat die Anfängsgehälter im Bereich Automobil, Elektro, IT, Maschinenbau, Stahl und Telekommunikation erhoben. Ingenieure, die frisch von der Uni kommen, verdienen hier zwischen 38.383 und 46.340 Euro.

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