Feinde im Büro:Angriff ist die beste Verteidigung

Sie würden dem verhassten Kollegen aus dem Nebenzimmer im Büro am liebsten aus dem Weg gehen? Falsch! Jeder Feind im Büro ist eine Bereicherung. Neun Gründe, warum wir sie brauchen

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Armdrücken

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Sie würden den verhassten Kollegen im Büro am liebsten aus dem Weg gehen? Falsch! Managementtrainer Helmut Kraft erklärt in seinem Buch Fische haben Feinde, Fischstäbchen nicht warum jeder Feind im Büro eine Bereicherung ist. Neun Gründe in Bildern.

Feinde sind der ehrlichste Spiegel

Feinde im Büro scheuen nicht davor zurück, Ihnen die Wahrheit über Ihre Leistung oder Ihre Schwächen schonungslos ins Gesicht zu knallen. Wo die lieben Kollegen manchmal lieber höflich als ehrlich sind, zerrt der Feind auch die schmutzigste Wahrheit ans Tageslicht und fördert damit vielleicht ungewolllt Ihren Selbsterkenntnis-Prozess. Das ist manchmal schmerzhaft - aber es hilft. Und im Gegenzug müssen Sie auch nicht damit hinterm Berg halten, was Sie über ihren Lieblingsfeind denken.

Dobermann und Katze

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Feinde verschaffen Vorteile

In einer Feindesbeziehung wechseln die Rollen - mal ist man Täter, mal Opfer. Auch wenn niemand Letzteres sein möchte - die Rolle des Opfers ist nicht zu unterschätzen, man kann sie sogar zur rechten Zeit genießen. Sie  verschafft einem moralisch eine bequeme Position. Schließlich ist man selbst nur Opfer, damit der andere seinen fiesen Charakter ausspielen kann. Nicht umsonst heißt es: Der Klügere gibt nach. Damit sind Sie moralisch quasi unantastbar.

Frau im Profil

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Feinde sind besser als jeder Persönlichkeitstest

Meist haben wir Probleme mit den Kollegen, die die Welt völlig anders wahrnehmen als wir selbst. Feinde ticken entgegengesetzt zu uns. Indem wir uns mit diesen Unterschieden auseinandersetzen, lernen wir uns selbst besser kennen. Wenn uns der Pedant aus dem ersten Stock am meisten nervt, finden wir dadurch vielleicht heraus, dass wir eher das Ganze sehen als die Details. Je mehr Feinde wir also haben, desto vollständiger wird unser Persönlichkeitsprofil. Das Geld für teure Persönlichkeitstests können wir uns da sparen.

Seiltänzer

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Feinde machen mutig

Freunde und Kollegen behandeln sich meist zuvorkommend und freundlich - um mit ihnen auszukommen, müssen wir uns kaum aus unserer Komfort-Zone herausbewegen. Anders bei Feinden. Im Umgang mit ihnen gibt es keine festen Regeln. Unangenehme Zeitgenossen fordern Sie heraus, deutlich zu sagen, was Ihnen wichtig ist. Konflikten mit Feinden müssen wir uns stellen, auch wenn wir uns gerade lieber unter der Bettdecke verstecken wollen. Das erfordert Mut - und fördert unsere Risikobereitschaft.

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Gemeinsame Feinde schweißen zusammen

Für das Gemeinschaftsgefühl im Büro sind gemeinsame Feinde unerlässlich. Sie schaffen Solidarität unter den Kollegen, die in den Pausen gemeinsam genüsslich über den Lieblingsfeind schimpfen. Da sorgt für gute konspirative Stimmung im Büro - und verhindert Langeweile.

Airbus Concept Plane

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Feinde beschleunigen Ihre Entwicklung

Konfliktsituationen sind erst einmal nur der Hinweis für ein Hindernis, das es zu überwinden gibt. Es gibt also etwas zu lernen oder eine Fähigkeit zu entwickeln. In dieser Hinsicht entpuppen sich Feinde als wertvolle Entwicklungshelfer, die uns direkt an die zu bewältigende Aufgabe heranführen. Dabei müssen wir im Umgang mit ihnen vor allem dies lernen.

1. Nicht jedes Kampfangebot annehmen.

2. Souveräner werden.

3. Entscheidungen besser begründen.

4. Begangene Fehler eingestehen.

5. Die eigene Andersartigkeit genießen.

Prozessauftakt gegen mutmaßlichen Serienmörder

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Feinde verhelfen zu wohltuenden Alibis

Ein Alibi legitimiert das eigene Handeln - und das wiederum beruhigt das eigene Gewissen. Wer sich mal nicht so verhält wie er sollte, tut dies natürlich nur, weil ihn seine Feinde dazu zwingen. Da kann man so richtig unverschämt sein - der Gegner greift ja auch zu miesen Mitteln. Unschlagbares Argument: "Der hat ja schließlich angefangen."

Ventil Dampf

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Feinde sind ein gutes Ventil

Unsere negativen Gefühle, die sich im Büro mit der Zeit ansammeln, müssen irgendwie raus. Bevor angestaute Emotionen sich in Sodbrennen oder Magengeschwüre verwandeln, sollten wir unserem Ärger einfach mal Luft machen. Ein Streit mit dem Lieblingsfeind kommt da gerade recht.

Fußabdrücke im Sand

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Gute Feinde sind treue Weggefährten

Wenn Sie sich selbst treu bleiben, bleiben es die guten Feinde auch. Bewahren Sie sich Ihr Profil, dann können Sie sichergehen, dass es Ihr Feind auch tut. Und das garantiert, dass Sie sämtliche Vorteile einer Feindschaft auch dauerhaft genießen können.

Tauziehen

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So macht man sich Feinde

Sie wollen jetzt unbedingt einen Feind haben? Nichts leichter als das.

1. Finden Sie Unterschiede zwischen sich und einem Kollegen, mit dem Sie bislang nicht allzu viel zu tun hatten. Daraus können sich Probleme entwickeln.

2. Bewerten Sie die Unterschiede. Sie sind auf der guten Seite, der Kollege auf der schlechten.

3. Prägen Sie sich ein: Die Unterschiede sind wichtiger als die Gemeinsamkeiten.

4. Jetzt müssen Sie sich noch davon überzeugen, dass der andere alles tut, um Ihnen zu schaden. Dazu dürfen Sie gerne zum Mittel der Unterstellung greifen.

Der Grundstock ist gelegt - jetzt einfach nur noch auf die Konflikte warten und sie genießen.

Noch mehr Tipps gibt Helmut Kraft in seinem Buch Fische haben Feinde, Fischstäbchen nicht, Redline Verlag, München 2010.

© sueddeutsche.de/Maria Holzmüller/joku/bön
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