Deutschland ist aus der Sicht des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in den kommenden Jahren dringend auf Zuwanderung aus dem Ausland angewiesen, um seinen Bedarf an Arbeitskräften zu decken. Ohne Zuwanderung wäre die Zahl der 20- bis 64-jährigen Einwohner im Jahr 2030 rund elf Prozent niedriger als 2020, heißt es in einer Studie. Anfang 2020 seien knapp 60 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren gewesen. Auch im EU-Vergleich habe Deutschland einen besonders starken Bedarf an Fachkräften aus dem Ausland. "Kein anderes Mitgliedsland ist in den nächsten Jahren so sehr auf Zuwanderung angewiesen wie die Bundesrepublik", erklärte Studienautor Wido Geis-Thöne. Im EU-Schnitt ist bis 2030 mit einem Rückgang der Personen im erwerbsfähigen Alter um 6,9 Prozent zu rechnen. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels sei diese Zahl alarmierend, denn viele der zukünftigen Rentner dürften nicht mehr durch Nachwuchskräfte ersetzt werden können.