Duales Studium:Lernen mal zwei

Drei Wege führen zum Ziel: Es gibt ein ausbildungs-, ein praxis- und ein berufsintegrierendes duales Studium. Abiturienten müssen sich erst orientieren und klar werden, was und wie sie dual studieren wollen.

Von Elisabeth Pörnbacher

Studieren oder arbeiten? Für alle, die sich nicht entscheiden können, gibt es einen Kompromiss: Ein duales Studium vereint ein Studium an einer Hochschule und praktische Erfahrungen in einem Unternehmen. Gerade in technischen Berufen ist diese Art von Ausbildung von Vorteil: Studierende lernen nicht nur theoretische Grundlagen, sondern auch handwerkliche Fähigkeiten, die sie im Beruf brauchen. Damit das funktioniert, müssen der Unterricht an der Hochschule und die Arbeit im Unternehmen aufeinander abgestimmt sein - inhaltlich und organisatorisch.

Drei Wege führen zum Ziel: Es gibt ein ausbildungs-, ein praxis- und ein berufsintegrierendes duales Studium.

Wenn die Ausbildungszeit fest im Studienplan steht, handelt es sich um ein ausbildungsintegrierendes Studium. Der Student verbringt also Blockzeiten am Campus, wechselt dann für mehrere Wochen oder Monate in den Betrieb. Es gibt auch Studiengänge, in denen Studierende drei Tage pro Woche im Unternehmen arbeiten und zwei Tage im Hörsaal sitzen. Am Ende des Studiums hat der Absolvent einen Bachelorabschluss, gleichzeitig verfügt er über eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Im Rahmen eines praxisintegrierenden Studiums macht der Student keine Berufsausbildung, die handwerklichen Fähigkeiten erlernt er in studienbegleitenden Praktika. Im berufsintegrierenden Studium absolvieren Berufstätige zusätzlich zu ihrer Arbeit ein Studium.

Anders als bei Teilzeitstudien sind berufliche Elemente fest im Stundenplan des dualen Studiengangs angelegt. Im Unterschied zur dualen Ausbildung muss das duale Studium an einer Hochschule stattfinden und wissenschaftlich fundiert sein. Um zum Studium zugelassen zu werden, müssen Interessierte die Hochschulreife nachweisen. An einigen Hochschulen genügt auch eine ausreichende berufliche Qualifizierung, etwa der Meisterbrief.

Die Vorteile eines dualen Studiums liegen auf der Hand: Studierende erlernen Theorie und Praxis innerhalb einer relativ kurzen Ausbildungszeit. Das kommt bei künftigen Arbeitgebern gut an. Auch aus finanzieller Sicht ist ein duales Studium von Nutzen: Studierende verdienen bis zu 1800 Euro brutto im Monat. Der Nachteil: Studierende müssen viel Zeit und Arbeit investieren, sie sind täglich gefordert - viel Freizeit bleibt ihnen nicht. Dennoch wählen immer mehr junge Leute diesen Weg: Zurzeit studieren rund 65 000 Personen dual.

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