Diskriminierung:Schwanger, türkisch, degradiert

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"Ungleiche Entlohnung für gleiche Arbeit"

Und schließlich wird festgestellt, dass Eiseles Nachfolger, ein Mann, etwa 65.000 Euro im Jahr verdient, wo Frau Eisele etwa 42.000 erhalten hatte - obwohl die Aufgaben dieselben sind. Der Nachfolger, schwurbelt der R+V-Anwalt, habe eben einen "anderen Vertragstyp" und sei "völlig anders verprovisioniert".

Für Eiseles Anwalt Frank Jansen klingt das klar nach der weitverbreiteten schlechteren Bezahlung von Frauen. Er ruft da in den Sitzungssaal: "Ungleiche Entlohnung für gleiche Arbeit - das kann doch nicht sein in Deutschland!" Mehr als 25 Indizien haben Eiseles Anwälte für eine Benachteiligung vorgebracht. Ob er diese anerkennt, lässt der Richter Jörg Kampe offen. Er ruft die Parteien nochmals auf, sich zu einigen.

Doch danach sieht es nicht aus. "Ich werde das durchkämpfen", sagt Eisele. "Wir werden in dieser Sache keinen Cent bezahlen", sagt R+V-Anwalt Volk. Am 18. Dezember soll ein Urteil fallen.

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