"Diplom-Ingenieur":Wiedersehen mit einem alten Bekannten

Die Bologna-Reform im Bildungswesen wird mehr und mehr aufgeweicht. Nun soll der "Diplom"-Abschluss bei Ingenieuren wieder eingeführt werden. Andere Fächter dürften folgen.

Zehn Jahre nach Einführung der Bachelor-Studiengänge kehren die neun führenden Technischen Hochschulen in den Ingenieurfächern zum Diplom-Abschluss zurück.

Frischgebackene Absolventen eines "Master"-Studienganges bei ihrer Abschlussfeier. Das "Diplom" steht allerdings vor einer Renaissance. (Foto: ddp)

"Es besteht Einigkeit darüber, dass jeder, der ein entsprechendes fünfjähriges Studium absolviert hat, den Titel Diplomingenieur führen darf", sagte der designierte Rektor der TU Dresden, Hans Müller-Steinhagen, dem Magazin Focus.

Seine Hochschule hatte die Absicht bereits angekündigt und dafür auch Rückhalt beim sächsischen Kultusministerium erhalten. Der akademische Grad des Diplom-Ingenieurs genieße im Ausland einen hervorragenden Ruf, auf den man nicht verzichten dürfe, erklärte Müller-Steinhagen.

Studenten präferieren "Diplom"

Die neun TUs wollen nach seinen Angaben auch in anderen Fächern die Rückkehr zum Diplom prüfen. Entscheidend sei, ob der traditionelle Abschluss den Absolventen Vorteile verschaffe.

Als künftiges, bundesweites Modell regte der designierte Rektor an, fünfjährige Diplom-Studiengänge parallel zum Bachelor-Master-Studium anzubieten. Er zeigte sich überzeugt, dass dann der größte Teil der Studierenden das Diplom wählen würde.

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