Frauenquote:Man braucht Ehrgeiz - egal, ob Frau oder Mann

Etwas besser sieht es in den Aufsichtsräten aus. In den 200 größten Unternehmen des Landes beträgt der Frauenanteil seit langem etwa zehn Prozent. Allerdings, so kritisiert Holst, sei der überwiegende Teil der Frauen nur wegen der Mitbestimmung in den Aufsichtsrat gelangt - als Vertreterinnen der Arbeitnehmer. Das rückt die Zahlen in ein anderes Licht. Immerhin sind bei den 30 Dax-Konzernen zwei Frauen gleich mehrmals als Aufsichtsräte tätig: Renate Köcher, Chefin des Allensbach-Instituts, viermal - und die Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller zweimal. Überall gibt es einen Run auf Kandidatinnen für das Kontrollgremium: Demnächst soll die Fernsehmanagerin Anke Schäferkordt beim Chemieriesen BASF einrücken. Noch liegt der weibliche Anteil in den Aufsichtsräten der Dax-Firmen bei kümmerlichen 13,6 Prozent.

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Die Möglichkeiten für flexible Arbeit werden von den Arbeitnehmern nicht immer genutzt.

(Foto: iStock)

Von der Debatte um eine gesetzliche Frauenquote in Deutschland ist Jutta von Falkenhausen vom Verein "Frauen in die Aufsichtsräte" begeistert: "Das Thema ist in der Politik und in der Mitte der Gesellschaft angekommen." Die Rechtsanwältin hält eine Geschlechterquote in Aufsichtsräten von 30 bis 40 Prozent juristisch für unproblematisch. Ihr Verein spricht von einem "Jahrzehnt der Frauen in der Wirtschaft". Dass die Pariser Nationalversammlung eine verbindliche Frauenquote in den Aufsichtsräten von 40 Prozent verabschiedet hat, sei eine "echte Revolution für die Gleichberechtigung". Auch die bayerische CSU hat sich auf 40 Prozent verpflichtet.

Die Unternehmerin Maria-Elisabeth Schaeffler hält dagegen nichts von der Frauenquote. Starke Frauen würden es auch so nach oben schaffen, glaubt sie. Auch Microsoft-Managerin Gifford ist stolz darauf, es ohne Quote geschafft zu haben. Man brauche eben viel Ehrgeiz, Durchsetzungskraft und Managementtalent - egal, ob Frau oder Mann.

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