Pflegeberufe - Mainz:Pflegekammer-Präsident will an Isolationspflicht festhalten

Pflegeberufe - Mainz: Eine Frau sitzt während der Isolation nach einem positiven Corona-PCR-Test auf ihrem Bett. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild
Eine Frau sitzt während der Isolation nach einem positiven Corona-PCR-Test auf ihrem Bett. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Mainz (dpa/lrs) - Der Präsident der Landespflegekammer in Rheinland-Pfalz, Markus Mai, will im Gegensatz zu Gesundheitsminister Clemens Hoch an der Isolationspflicht für Corona-Infizierte festhalten. "Wer infiziert ist, ist auch krank", sagte Mai am Donnerstag in Mainz. Der Pflegeberuf sei "körperlich viel anstrengender als Sport" und Infizierten werde in der Regel empfohlen, keinen Sport zu machen. Zudem könnten mit dem Coronavirus infizierte Ärzte und Pfleger trotz Maske Patienten anstecken, die in der Regel ja ohne einen solchen Schutz im Bett lägen.

Minister Hoch hält trotz steigender Infektionszahlen die Isolationspflicht für Corona-Infizierte dagegen nicht mehr für zeitgemäß, auch im Gesundheitswesen, zumindest wenn alle infiziert sind. "Auch Menschen, die symptomfrei sind, aber positiv getestet, können mit gewissen weiteren Schutzmaßnahmen, zum Beispiel mit FFP2-Maske, auch im medizinisch-pflegerischen Bereich andere Infizierte pflegen, dann sind beide infiziert und es gibt kein zusätzliches Risiko", hatte der Minister dem SWR gesagt. In Rheinland-Pfalz gilt eine Isolationspflicht von mindestens fünf Tagen.

Mai sprach sich mit Blick auf die erneut steigende Belastung der Krankenhäuser mit Covid-Patienten für die Wiedereinführung einer Maskenpflicht in Innenräumen aus, allerdings müssten es seines Erachtens nicht unbedingt FFP2-Masken sein. Mit Blick auf den dritten Corona-Winter sagte er: "Wir kennen die Dynamik nicht."

In den Pflegeheimen sei die aktuelle FFP2-Maskenpflicht für die Beschäftigen sinnvoll, sagte Mai. Das Fachpersonal müsse aber entscheiden können, ob und wann die Bewohner eine Maske tragen müssten. Es gehe um "die Lebensqualität von Menschen, die eh nicht mehr viel haben".

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht für Beschäftigte könne nach seiner Auffassung zum Jahresende auslaufen. "Wir sehen keinen Bedarf mehr, vor einem Jahr war das eine ganz andere Situation." In Rheinland-Pfalz hätten ohnehin "nur sehr wenige" Pflegekräfte nicht arbeiten können, weil sie nicht geimpft waren.

© dpa-infocom, dpa:221020-99-196580/2

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