Süddeutsche Zeitung

China:Zum Schlafen ins Büro

Arbeitstage von 9 bis 17 Uhr und dann erst mal Wochenende? Für viele Chinesen unvorstellbar. Sie bleiben oft tagelang im Büro - am Stück.

In China, wo Start-Ups teils schneller wachsen als sie neues Personal finden können, ist es nicht ungewöhnlich, dass Mitarbeiter nicht nur die Tage, sondern auch die Nächte im Büro verbringen.

So auch bei der Goopal Group in Peking, wo Mitbegründer Cui Meng gegen Mitternacht einen schlafenden Angestellten zudeckt.

In anderen Firmen gibt es für lange Bürotage separate Schlafquartiere. Über eine Leiter erreichen müde Arbeiter ihren Schlafplatz, ...

... an dem ein Vorhang zumindest für ein Minimum an Privatsphäre sorgt.

Etwas weniger privat: Wenn die Deadline für das aktuelle Projekt näher rückt, schlafen die Mitarbeiter der RenRen Credit Management Co. auf Feldbetten neben ihren Schreibtischen.

Allgemein gilt: Das Schläfchen im Büro genießt in China auch tagsüber eine ganz andere Akzeptanz als in Deutschland. Angestellte bringen sich dafür Kissen mit und ruhen sich nach dem Mittagessen aus.

Manche wollen es aber auch tagsüber etwas bequemer haben.

Wenn die Zeit drängt, fragt der Kollege nach seinem Nickerchen eben in Unterwäsche nach dem aktuellen Stand beim wichtigen Kundenauftrag.

Manche Firmen mieten voll ausgestattete Wohnungen für ihre Mitarbeiter, die diese dann wochenlang kaum oder gar nicht verlassen - eben bis die Arbeit erledigt ist.

Han Liqun von RenRen Credit Management Co. hat mitten in der Nacht ein paar Vorräte und Bier eingekauft und macht sich auf den Weg zurück ins Büro.

Später und nach vorerst erledigter Arbeit ruht sich Han Liqun (links) gemeinsam mit einem Kollegen auf Feldbetten aus.

Der Letzte macht das Licht aus.

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