Business-Mode:Der Stil der Macht

Frauen kommen mit Intelligenz und Ehrgeiz ganz nach oben - und mit Hilfe ihres Aussehens. Was nützen innere Werte, wenn andere sie von außen nicht erkennen können? sueddeutsche.de zeigt, wie sich mächtige Frauen gezielt in Szene setzen.

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Carla Bruni

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Sie verleiht der französischen Politik und dem Präsidentenzwerg an ihrer Seite Glamour: Carla Bruni weicht nicht mehr von der Seite Nicolas Sarkozys. Damit ist das 39-jährige Ex-Model auf internationalem politischem Parkett unterwegs - und sollte deshalb auch ihre Kleidung anpassen, empfiehlt Silke Frink. Die Visagistin und Stylistin ist Autorin des Ratgebers "Business-Mode für Frauen" und hat für sueddeutsche.de den Stil erfolgreicher und mächtiger Frauen untersucht. Ihr Urteil über Carla Bruni:

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Carla Bruni

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"Eine Frau mit unglaublichem Sex-Appeal."

Carla Bruni, hier mit Monsieur le Président in Ägypten, verfolgt das Victoria-Beckham-Prinzip: Einfach nur toll aussehen reicht als Lebensaufgabe vollkommen aus.

"Carla Bruni erhebt das Schönsein zu einem Wert an sich", sagt Silke Frink. "Sarkozy leistet sich mit ihr ein Spielzeug auf hohem Niveau." Noch pflege die Bruni den "Model in Freizeit"-Look, doch sobald sie Sarkozy geheiratet habe und damit eine offizielle Stellung im Protokoll einnehme, werde sich ihr Stil ändern. "Mit der ersten Schirmherrschaft wird sich auch Carla Bruni in das obligatorische Chanel-Kostüm werfen", glaubt Frink.

Eine Frau, die schon längst eine offizielle Stellung im Protokoll einnimmt, ist ...

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Angela Merkel

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... Angela Merkel.

Die Expertin über ihren Business-Stil: "Die Kanzlerin sieht eigentlich immer gleich aus - Hosen und Blazer sind identisch, nur die Farben wechseln." Zwar funktioniere der Schnitt an der Kanzlerin, aber: "Es fehlt die Variation. Man merkt Frau Merkel auf den ersten Blick an, dass ihr Kleidung und Mode vollkommen egal sind." Das sehe man auch an der Frisur. "So einen Bob können sie im Prinzip jeder aufsetzen. Es gibt kaum eine Frau, der das nicht stehen würde."

Trotzdem will Silke Frink Angela Merkel nicht zu kritisch beurteilen. Schließlich hat die Kanzlerin ...

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Angela Merkel

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... bereits eine große Entwicklung hinter sich: 1989 mit noch praktischerer Frisur und noch bequemeren Schuhen.

Doch auch heute ist die Kanzlerin noch ab und zu sportlich gekleidet, ...

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Angela Merkel

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... wie hier im Italien-Urlaub mit Ehemann Joachim Sauer.

"In den USA haben Politikerinnen und erfolgreiche Unternehmerinnen auch privat eine Stylistin an ihrer Seite. Das leistet sich Merkel offensichtlich nicht."

Im Politikbetrieb lässt sich die Kanzlerin zwar von einem Profi beraten, doch offenbar scheue sie sich, das zuzugeben. "Im Kanzlerstab heißt die Stylistin 'Assistentin für besondere Aufgaben'", erklärt Frink. "Als würde sich Angela Merkel schämen müssen, überhaupt so jemanden zu haben."

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Angela Merkel

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Legendär auch Angela Merkels Auftritt in Bayreuth. Der berühmteste Schweißfleck der Republik sorgte im Sommerloch des Jahres 2005 für Aufregung.

"Das hätte sie mit Humor nehmen können", sagt die Expertin. "Hier riecht ihr den Duft der Macht - so eine Bemerkung hätte Merkel sicherlich Sympathien gebracht."

Was Merkel trotz Schweißfleck schon hat, das wollte ...

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Hillary Clinton

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... Hillary Clinton einst haben: das wichtigste Amt in ihrem Heimatland. Bei der Vorwahl in New Hampshire trug die demokratische Präsidentschaftskandidatin einen Blazer, der verdächtig an einen Chippendale-Sofabezug erinnerte.

"Hillary Clinton sieht aus wie ein besser angezogener Mann", sagt Stylistin Silke Frink. "Die Haare sind immer streng zurückgekämmt, sie zeigt Stirn und signalisiert: 'Seht her, wie tough ich bin'."

Ähnlich wie Angela Merkel hat sich auch Hillary Clinton im Lauf der Jahre stark verändert, ...

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Hillary Clinton

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... wie dieses Bild beweist - eine Aufnahme aus ihrer Studentenzeit. "Hillary sah früher aus wie eine bebrillte Fleißmaus, das hat sich vor vielen Jahren schon verändert", sagt Silke Frink.

Offensichtliche Styling-Fehler kann die Expertin nicht entdecken, doch sie rät der Politikerin zu mehr Sinnlichkeit. "Ihre Ausstrahlung ist sehr kühl. Wenn Hillary einen Raum betritt, hört man auf, sich zu entspannen. Ohne Bill hätte sie im Wahlkampf keine Chance - er bringt das Menschelnde mit."

Foto: hillaryclinton.com

Hillary Clinton

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Hillary im Abendkleid - ein Versuch, ihre weibliche Seite zu betonen.

Einen guten Geschmack beweist dagegen eine andere Grande Dame der amerikanischen Politik:

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Condoleezza Rice

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Condoleezza Rice - frisch aus der Matrix entstiegen.

Dieses Outfit trieb US-Blogger zu Begeisterungsstürmen: "So sexy! So satanic!", texteten sie, als die Außenministerin in Lackstiefeln auf Truppenbesuch ging.

Doch Rice kann sich auch sanft geben, ...

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Condoleezza Rice

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... wie hier bei einem Auftritt als Konzertpianistin während einer internationalen Konferenz in Malaysia.

Für Frink ist Rice die einzige Politikerin, die zugleich sinnlich und dennoch autoritär wirkt.

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"Rice wirkt viel weicher und weiblicher als Clinton. Sie hat immer noch etwas Mädchenhaftes im Gesicht." Dennoch strahle sie große Kompetenz und, wenn nötig, Härte aus.

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Eine Politikerin, die zwar keine so gute Figur wie Condoleezza Rice hat, dafür aber eine ähnlich große Stilsicherheit: Wu Yi, chinesische Vizepremierministerin und vom US-Magazin Forbes zur drittmächtigsten Frau der Welt gekürt.

Zu jedem Anlass beweist sie Geschmackt - und Mut, wie ...

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... bei dieser Konferenz auf Hawaii. Um dem Gastgeber Ehre zu erweisen, zog sie sich zur Vertragsunterzeichnung ein Hawaii-Hemd an.

"Wu Yi gelingt, was Angela Merkel noch üben muss: Sie hat ein absolut wiederherstellbares Äußeres", so Frink. "Die Frisur ist immer und jederzeit reproduzierbar. Merkels Haare dagegen wirken manchmal ein wenig zerstört."

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Ein ganz eigenes Selbstverständnis von Mode hat die Queen.

"Früher wirkte das ein bisschen seltsam", sagt Frink. "Heute ist das Kult."

Die Queen sei sich ihres Alters bewusst und trete deshalb völlig ohne Sex-Appeal auf, verzichte aber trotzdem nicht auf ...

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... Glamour.

"Die Queen", sagt Silke Frink, "ist die einzige Mode-Ikone für ältere Frauen. Alle anderen versuchen ständig, sich jünger zu machen. Sie aber strebt nicht nach Jugendlichkeit."

Bei den Windsors gehe es schließlich nicht darum, möglichst hip zu sein - auch wenn sich die nachfolgenden Generationen lässiger anzögen. "Die Queen wird die letzte echte Royal sein."

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