"Not so, not so", rief der Kongressteilnehmer aus Tübingen und nestelte kopfschüttelnd am Revers seines schottischen Kollegen herum. Der hatte es wohl nicht schnell genug geschafft, sein Mikrofon zu befestigen, er wies den anderen wegen seiner groben Unhöflichkeit dennoch nicht in die Schranken.
Im internationalen Vergleich können sich die Englisch-Kenntnisse der Deutschen sehen lassen. Dennoch birgt der Arbeitsalltag oftmals erheiternde Gespräche mit Leuten, die meinen, die Weltsprache aus dem Eff-eff zubeherrschen.
(Foto: Foto: afp)Im internationalen Vergleich gesehen, sprechen Deutsche ganz passabel Englisch. Dennoch kann man gerade im Arbeitsalltag oftmals erheiternde Dinge beobachten, wenn Leute glauben, dass sie die am weitesten verbreitete Sprache der Welt aus dem Eff-eff beherrschen.
"Bitte folgen sie dem stuff!"
Da bittet ein Firmenchef die Gäste einer Veranstaltung, den Anweisungen des "stuff" doch Folge zu leisten. Aber wie kann Zeug oder Krempel sagen, wo es lang geht? Vermutlich meinte er die Belegschaft, doch die heißt nun mal "staff" und wird anders ausgesprochen.
Eine junge Journalistin wundert sich über die pikierte Reaktion ihrer amerikanischen Kolleginnen. Dabei war sie nur auf der Suche nach jemandem, der ihr von draußen einen Kaffee mitbringen würde. Und hatte die beiden, die gerade im Begriff waren, ihre Schreibtische zu verlassen, arglos gefragt: "Are you going out together?" Bei den Frauen kam der Satz jedoch so an, als wolle sie wissen, ob sie sich privat mehr als gut kennen. Doch gerade in den USA, in denen "Political Correctness" manchmal übertrieben gehandhabt wird, kommen vermeintliche Fragen nach dem Geschlechtsleben im Job gar nicht gut an.
Mitunter kann eine Überschätzung der eigenen Fremdsprachkenntnisse aber auch tragische Folgen haben. So geschehen bei einem Hamburger, der sich um einen Managerposten bei einem kanadischen Unternehmen bewarb.
"Thank you for your Hostility!"
Die Chancen standen gut - bis zum Schluss. Da wollte der Kandidat lediglich zum Ausdruck bringen, wie sehr er sich über die freundliche Aufnahme beim Vorstellungsgespräch gefreut hatte. Doch leider bedankte er sich für die "Hostility" (Feindschaft) und nicht für die "Hospitality" und katapultierte sich so ins Aus. Die Vermutung liegt nahe, dass sich der Vice-President, der ihn verabschiedete, dachte: Mein Gott, der beherrscht ja nicht mal die Grundlagen unserer Sprache. Wie will er dann diesen Job machen?
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