Süddeutsche Zeitung

Bundesweite Netzwerke:Bildungshelfer

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Viele Programme unterstützen benachteiligte junge Menschen in ganz Deutschland. Manche Angebote fokussieren auf bestimmte Fächer. Die Möglichkeiten zur Lernförderung beginnen schon im Kita-Alter.

Von Stefan Weber

Bundesweit gibt es eine Vielzahl von Initiativen, die Kindern und Jugendlichen aus "Risikolagen" bessere Bildungschancen verschaffen möchten. Zu Risikolagen rechnet der Bericht "Bildung in Deutschland 2018": ein bildungsfernes Elternhaus, eine soziale Risikolage, das heißt, kein Elternteil ist erwerbstätig, sowie eine finanzielle: Das Familieneinkommen beträgt weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens. Etwa drei Prozent aller Kinder wachsen in allen drei Risikolagen auf. Im Folgenden eine Auswahl von Initiativen:

Bei der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Jahr 2014 ins Leben gerufenen "Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement" kooperieren neun Transferagenturen in einem bundesweiten Netzwerk. Sie unterstützen kreisfreie Städte und Landkreise beim Aufbau verbesserter Bildungsmanagementstrukturen. Sie orientieren sich an regionalen Aspekten und verfolgen zugleich thematische Schwerpunkte, darunter "Diversität und soziale Lage": Näheres unter www.transferinitiative.de.

Die Bund-Länder-Initiative "Bildung durch Sprache und Schrift" ist ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm. Sie überprüft die in den Ländern eingeführten Angebote zur Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung für Kinder und Jugendliche auf ihre Wirksamkeit und entwickelt sie weiter. Dafür arbeiten Verbünde aus Kindertageseinrichtungen und Schulen eng zusammen, setzen Maßnahmen der Sprachbildung und Sprachförderung um und tauschen ihre Erfahrungen darüber aus: Kontakt: www.biss-sprachbildung.de.

Die gemeinnützige Stiftung "Haus der kleinen Forscher" engagiert sich für die Bildung von Kindern des Kita- und Grundschulalters in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Technik. Als bundesweit größte Frühbildungsinitiative lebt das "Haus der kleinen Forscher" vom Engagement am jeweiligen Ort: Mehr als 220 lokale Netzwerke arbeiten eng mit der Stiftung zusammen; Informationen unter www.haus-der-kleinen-forscher.de.

Das Programm "Kultur macht stark" unterstützt außerschulische Projekte der kulturellen Bildung. Die freiwillige Beschäftigung mit Kultur eröffnet nach Ansicht der Initiatoren gerade benachteiligten Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen drei und 18 Jahren neue Zugänge zur Bildung. Die Projekte bauen eine Brücke zu öffentlichen Lernwelten wie Museen, Theatern, Bibliotheken. 33 Partner setzen das Programm bundesweit um; Kontakt: www.buendnisse-fuer-bildung.de.

Die Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration (KAUSA) fördert die duale Ausbildung in Unternehmen von Migranten. Ziel ist, mit bundesweiten Partnern mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund für eine duale Ausbildung zu gewinnen. Zudem will man bei Unternehmern die Bereitschaft zur Integration der Jugendlichen steigern. Laut BMBF scheitert das Schaffen von Ausbildungsplätzen häufig an mangelnden Informationen, bürokratischen Hürden sowie an fehlenden Erfahrungen mit dem dualen System der Berufsbildung. Während durchschnittlich jeder vierte Betrieb in Deutschland ausbildet, beschäftigt Schätzungen zufolge nur jeder siebte Selbständige mit Migrationshintergrund Auszubildende. Detaillierte Informationen unter dem folgenden Link: www.bmbf.de/de/kausa-migranten-bilden-aus-1093.html

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Quelle:
SZ vom 07.12.2018
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