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Manche Menschen lieben ihre Büropflanze. Andere verachten sie. Wir haben nachgefragt, warum. Und herausgefunden: Jedes Schreibtischgrün hat eine Biografie.
Der Raumteiler
Die beiden Damen, die links und rechts von der Pflanze sitzen: "Das ist unser Raumteiler. Wenn die Stimmung mal schlecht ist, können wir die Pflanze zwischen uns schieben. Aber weil der Topf so schwer ist, vertragen wir uns lieber."
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Der Langzeitversuch
Der Besitzer: "Ich bin ein Lebensretter! Diese Pflanze habe ich aus dem Müll gezogen - meine Kollegin hat sie weggeschmissen! Jetzt ist sie mein Langzeitversuch - seit die Pflanze hier ist, geht es ihr hervorragend."
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Die Knallharten
Die Betreuerin: "Die beiden hier werden nur mit kaltem Kaffee gegossen und sind trotzdem gewachsen, seit ich hier bin. Die sind echt hart im Nehmen."
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Die Königin unter den Büropflanzen
Die Nebensitzerin: "Als der Betriebsgärtner mit einer Auswahl an Pflanzen ankam, ist um dieses Einblatt sofort ein Streit zwischen meiner Kollegin und mir entbrannt. Die Kollegin hat erst einmal gewonnen. Aber jetzt hat sie Urlaub - und die Pflanze steht bei mir! Manchmal geht es dem Einblatt schlecht, das merkt man daran, dass es die weißen Köpfchen schrecklich hängen lässt. Aber wenn man es gießt, erholt es sich ganz schnell. Ich hoffe übrigens, dass es auch wirklich ein Einblatt ist."
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Der Romantische
Der Besitzer: "Ich habe das Bäumchen von meiner Frau bekommen."
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Der Staubfänger
Der Mitbewohner: "Groß und mächtig und schlecht für Allergiker - Ficus löst Allergien aus, hat mein Arzt gesagt."
Die Mitbewohnerin: "Ich finde, ein großer Baum mit kleinen Blättern wird schnell staubig. Und dann kann man ihn auch noch schlecht abbrausen, weil er so schwer vom Fleck zu bewegen ist."
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Die Ärmsten
Der Nebensitzer: "Ich finde, sie sehen ein bisschen ärmlich aus und nicht wirklich gesund. Und ich finde, die komische Palme ist eine 70er-Jahre-Pflanze, die erinnert mich total an früher."
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Das Gummi-Ding
Die Beschenkte: "Die Pflanze habe ich vom Geschäftsführer bekommen, als Aufmunterung zwischendurch - er hat sie aber nicht ausgesucht, sondern eine Kollegin. Ich hätte sie mir selbst nicht gekauft, weil sie so ein bisschen Gummibaum-mäßig ist - aber wenigstens bunt, und weil ich ein Pflanzenfreund bin, wird sie gehegt und gepflegt."
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Der anonyme Mitbewohner
Der Nebensitzer: "Die Pflanze ist mir noch nicht vorgestellt worden, ich nehme sie einfach nur zur Kenntnis. Ich bin froh, dass sich jemand anders um sie kümmert - bei mir wäre sie längst Teil eines Herbariums geworden. Oder einfach schon längst tot."
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Die Verstoßenen
Die Bürobewohner: "Wir hatten in unserem Büro vor kurzem eine Besprechung, und weil hier so wenig Platz ist, haben wir die Pflanzen ...
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Die Verstoßenen
... raus auf den Flur gestellt. Dort werden sie wahrscheinlich sterben, weil es so dunkel ist."
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Die Unauffällige
Die Mitbewohnerin: "Ich schaue sie gerade zum ersten Mal an. Ich glaube, ich hätte mir selbst keine Pflanze rein gestellt, aber ich bin trotzdem froh, dass sie da ist. Ohne Grün wäre es kahl hier."
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Der Freund fürs Leben
Die stolze Besitzerin: "Diese Pflanze begleitet mich schon seit sechs Jahren durch verschiedene Büros. Das Beste, was ich tun kann, ist mich nicht um sie zu kümmern, sondern das den Kollegen zu überlassen - ich habe nämlich einen braunen Daumen. Deshalb steht diese Pflanze für die Fürsorge meiner Kollegen."
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Das hässliche Entlein
Die Bürobewohnerin: "Ich nehme sie gar nicht wahr, was natürlich traurig ist. Ich habe übrigens noch eine pinkfarbene Plastikblume im Büro - die finde ich schöner, weil sie bunt ist."
Haben Sie auch eine Büropflanze mit Geschichte? Ein besonders hübsches oder extrem hässliches Exemplar? Das wollen wir sehen! Schicken Sie uns eine Mail mit Foto und kurzer Pflanzen-Biografie an karriere-online@sueddeutsche.de.
(Fotos und Text: sueddeutsche.de)