Die Studentenproteste halten nach dem großen Aktionstag an. In Kiel gingen mehr als 1000 Studenten auf die Straße, um ihre Forderungen nach besseren Studienbedingungen und Abschaffung der Studiengebühren zu unterstreichen. In Potsdam weiteten sich die Demonstrationen sogar aus. Neben Universitätsstudenten besetzten auch Fachhochschüler einen Hörsaal.Foto: dpa
Gähnende Leere nach einer anstrengenden Nacht: In München hatten rund 900 Studierende bis Mitternacht im Audimax ausgeharrt, in Augsburg hielten rund 60 Studierende die ganze Nacht über den größten Hörsaal besetzt. Auch in Passau, Erlangen, Nürnberg, Würzburg und Coburg blockierten Studenten Hörsäle.Foto: Getty Images
Niedersachsen bewegt sich indes als erstes Bundesland auf den akademischen Nachwuchs zu: Wissenschaftsminister Lutz Stratmann (CDU) verkündete, Reformen bei den Bachelor-Studiengängen würden bereits vorbereitet. "Es geht darum, die Kleinteiligkeit der Studieninhalte aufzubrechen".Foto: ddp
Die von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) angekündigte Bafög-Erhöhung stieß bei den Studenten allerdings auf Argwohn. Eine Sprecherin des bundesweiten Bildungsstreik-Bündnisses sagte in Berlin, das Vorhaben rufe "große Verwunderung und Skepsis" hervor. Die bloße Ankündigung Schavans bedeute "noch nicht viel".Foto: dpa
Am Dienstag hatten im Rahmen eines Aktionstages Studenten, Schüler und auch Lehrer in vielen deutschen Städten für bessere Bildung und gegen Studiengebühren demonstriert. In München durchbrachen Schüler und Studenten eine symbolische "Bildungsblockade" aus Pappkartons.Foto: AP
In Freiburg versammelten sich Hunderte Studenten in Hörsälen, ...Foto: dpa
... um unter anderem gegen die Studiengebühren zu protestieren.Foto: dpa
In mindestens 35 Städten sind solche Blockade-Aktionen geplant, um den Anspruch auf bessere Bildung durchzusetzen.Foto: dpa
"Leere statt Lehre" in Stuttgart: Mit Aktionen und Plakaten weisen die Studenten auf die Missstände hin. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) solidarisierte sich mit den Demonstranten: "Die Bundesrepublik braucht eine Kehrtwende in der Bildungspolitik", sagte GEW-Chef Ulrich Thöne.Foto: AP
Auch einige Dozenten ließen ihre Lehrveranstaltungen ausfallen, um sich mit den Studenten solidarisch zu erklären. Der Berliner Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) äußerte Verständnis für die Proteste.Foto: AP
An mehreren Universitäten wurden Hörsäle auch über Nacht besetzt gehalten. Die Lehrveranstaltungen wurden meist in andere Räume verlegt. Der Aktionstag soll der Auftakt zu einem "heißen Herbst des bundesweiten Bildungsstreiks" sein.Hörsaalbesetzung in Stuttgart. Foto: dpa
In Düsseldorf zogen Hunderte Studenten und Schüler durch die Innenstadt, um auf die Bildungsmisere hinzuweisen. Allein in Düsseldorf, Köln und Bonn sollen nach Polizeiangaben mehr als 15.000 Studenten und Schüler demonstriert haben. Proteste gab es auch in Essen, Siegen, Wuppertal, Dortmund, Bochum und Münster.Mit dem Abi in die Arbeitslosigkeit? Foto: dpa
Auch in der Karlsruher Innenstadt hatten die Studenten und Schüler vor allem die Studiengebühren im Visier. Angesichts der anhaltenden Proteste sieht die Kultusministerkonferenz (KMK) die Hochschulen am Zug: Man habe Verständnis für die Forderung nach einer Reform des Bachelor- und Mastersystems, sagte KMK-Chef Henry Tesch im WDR.Foto: dpa
In München vor dem Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität funkten die Studenten SOS. Hier sollen nach Polizeiangaben 5000 bis 7000 Studenten in der Innenstadt demonstriert haben. Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) in Bayern kritisierte indes die Studentenproteste scharf. "Schluss mit dem Kuschelkurs der Politik mit den demonstrierenden Studenten!", forderte der Landesvorsitzende und CSU-Vorstand Paul Linsmaier.Foto: dpa
In Bayern fanden auch in Nürnberg (Foto), Augsburg, Bayreuth, Coburg und Regensburg Protestaktionen statt. "Die Lage an den Hochschulen spitzt sich zu", sagte Lorenz Hartung vom Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta) der Nürnberger Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule.Foto: dpa
In Berlin forderten etwa 6000 Studenten vor dem Roten Rathaus "Reiche Eltern für alle". Besonderer Dorn im Auge der Studenten ist die Stofffülle in den neuen Bachelor- und Masterstudiengängen und die Unfähigkeit mancher Hochschule, die Studieninhalte der nun deutlich reduzierten Semesterzahl anzupassen.Foto: dpa
"Vom Bildungsstreik zum Generalstreik" forderten in Jena Studenten bei ihrem Demonstrationszug durch die Innenstadt. Mehr als 1000 Studenten beteiligten sich in der Thüringer Universitätsstadt am Aktionstag.Foto: dpaText: yas/jja
Bei Protesten in Osnabrück wollten die Studenten die universitäre Bildung zu Grabe tragen. Der Deutsche Lehrerverband erwartet eine Verschärfung der prekären Lage an den Universitäten, wenn 2011 durch die G-8-Reformen Doppeljahrgänge von Abiturienten an die Hochschulen drängen.Foto: dpa
Auch in Hannover, wo mehr als 1600 Demonstranten unterwegs waren, sahen die Studenten das Bildungssystem kurz vor dem Exitus. Niedersachsends Wissenschaftsminister Lutz Stratmann (CDU) signalisierte Entgegenkommen. Bis Anfang 2010 will er Pläne vorlegen, um die umstrittene Bologna-Reform zu korrigieren.Foto: ddp
In Wiesbaden zogen nach Gewerkschaftsangaben 8000 Schüler und Studenten gemeinsam mit Lehrern durch die City. Nach dem Willen der Studenten sollen die Proteste weitergehen: Für die Zeit vom 30. November bis zum 6. Dezember planen sie eine Aktionswoche.Foto: ddp
"Tatort" Dresden: In der sächsischen Universitätsstadt legten sich während einer Flashmob-Aktion Studenten vor den Eingang eines Shoppingcenters. Auf dem Plakat steht: "Tatort Bologna: Opferzahl steigend!"Foto: AP