Michael Groß, Leiter des Personalmarketings bei Audi: "Keine Lobeshymnen auf das Unternehmen" Wir bei Audi wünschen uns ein aussagekräftiges Motivationsschreiben, das weniger aus Lobeshymnen auf das Unternehmen besteht, sondern sich durch Individualität und nachvollziehbare Gründe für den Berufswunsch auszeichnet. Grundsätzlich sollten in einem Anschreiben folgende Fragen beantwortet werden: "Wer bin ich?" "Was kann ich?" und "Warum möchte ich das bei Audi machen?"
Silke Kreuter, Ausbildungsleiterin bei der Landesbank Berlin: "Das Rechtschreibprogramm des Computers kann hilfreich sein" Vor allem sollte das Anschreiben an die richtige Bank gerichtet sein. Bei uns kommen häufig Bewerbungen an die Deutsche Bank oder andere Empfänger an. Wir nennen in jeder Ausschreibung den zuständigen Personalverantwortlichen - auch das beachten viele Bewerber überhaupt nicht. Sie schreiben trotzdem an 'Sehr geehrte Damen und Herren' anstatt direkt den Personalverantwortlichen anzusprechen. Eine korrekte Rechtschreibung ist uns ebenfalls wichtig. Das Rechtschreibprogramm des Computers kann da mitunter sehr hilfreich sein.
Georg Bachmaier, Leiter Recruiting bei Microsoft: "Das Anschreiben wird seine Bedeutung verlieren" Wir nehmen nur Online-Bewerbungen an, da entfällt das Anschreiben komplett. Ich glaube, auf lange Sicht wird das Anschreiben seine Bedeutung verlieren. Fertigt ein Bewerber trotzdem eines an, sollte er vor allem seine Motivation darlegen und diese mit konkreten Beispielen belegen, vor allem, warum er sich gerade bei dieser Firma bewirbt.
Bettina Marcinkowski, Head of Recruiting and Personnel Marketing bei Roche Diagnostics: "Ich liebe Anschreiben" Ich liebe Anschreiben. Hier wird die Motivation der Bewerber deutlich. Es ist nicht nötig, im Anschreiben den Lebenslauf zu erläutern. Vielmehr sollten Bewerber erklären, was sie an der ausgeschriebenen Stelle interessiert und was sie auf persönlicher Ebene genau dafür mitbringen.
Kristina Flügel, Leiterin Resourcing Deutschland der Deutschen Bank: "Wer eine Marketing-Funktion anstrebt, darf ruhig etwas kreativer formulieren als jemand, der ins Controlling möchte" Wir legen Wert darauf, dass das Anschreiben authentisch die Motivation der Bewerberin, des Bewerbers vermittelt, ins Banking und zur Deutschen Bank zu gehen. Also, "Warum bin ich die/der Richtige für die ausgeschriebene Position? Warum möchte ich gerade für die Deutsche Bank arbeiten? Welchen Mehrwert kann ich für die Bank schaffen?" Das Anschreiben sollte seriös formuliert, also der Branche und der Position, auf die man sich bewirbt, angemessen sein. Wer eine Marketing-Funktion anstrebt, darf ruhig etwas kreativer formulieren als jemand, der ins Controlling möchte. Einen schlechten Eindruck machen Anschreiben, denen man ansieht, dass sie in dieser Form auch an viele andere Unternehmen versendet wurden oder die sogar die Anschrift eines anderen Unternehmens aufweisen. Fehler bei Orthographie und Interpunktion hinterlassen den Eindruck mangelnder Sorgfalt.
Renate Weber, Referatsleiterin Personal bei der Allianz Deutschland AG :"Bewerber müssen Interesse wecken" Bewerber müssen mit ihrem Anschreiben Interesse wecken. Positiv ist, wenn ich beim Lesen den Eindruck gewinne, dass sich jemand eingehend mit der ausgeschriebenen Stelle und unserem Unternehmen befasst hat. Können die Bewerber sich zudem für die Position überzeugend empfehlen, gebe ich die Unterlagen zur weiteren Prüfung.
Nicolet Eglseder, Leiterin der Nachwuchsprogramme bei Bosch: "Es sollte kurz und präzise formuliert sein" Das Anschreiben sollte kurz und präzise formuliert sein und Interesse wecken. Wir wollen erkennen, dass sich der Kandidat mit dem Unternehmen und den Anforderungen des Stellenprofils auseinandergesetzt hat.
Reinhild Marten, Functional Business Partner Finance bei Beiersdorf: "Formelle Kriterien sind von Bedeutung" Im Anschreiben sollte die Motivation des Bewerbers für die Stelle bei uns im Unternehmen deutlich werden. Auch formelle Kriterien, wie eine korrekte Formatierung, Vollständigkeit, Rechtschreibung und gutes Ausdrucksvermögen sind dabei von Bedeutung.
Angela Titzrath-Grimm, Head of Executive Management Development bei Daimler: "Ein gutes Anschreiben vermittelt glaubhaft, wieso der Bewerber zu uns passt" Das Anschreiben sollte unser Interesse wecken, mehr von diesem Bewerber erfahren und ihn bei einem persönlichen Gespräch kennenlernen zu wollen. Ein gutes Anschreiben vermittelt glaubhaft, wieso der Bewerber sich für das Unternehmen und die Stelle interessiert - und mit seinen persönlichen und fachlichen Kompetenzen zu uns passt.