Auf Karriere- und Firmenkontaktmessen können Besucher zwischen Flyern und bunten Aufstellern umherirren und hoffen, zufällig ihren Traumjob zu entdecken. Doch es ist auch mehr drin: Denn die Aussteller wollen mit ihren Werbekulis nicht nur Sympathiepünktchen sammeln, sondern qualifizierte Kandidaten kennenlernen. Mit der richtigen Vorbereitung kann der Messespaziergang zum Bewerbungsmarathon werden - und die Tür zum neuen Büro aufstoßen. Fünf Schritte zum Erfolg:
Allgemeines im Netz recherchieren
Der Messeveranstalter veröffentlicht auf seiner Internetseite die Aussteller. Mit Hilfe dieser Liste sollten Sie vorab entscheiden, welche Stände Sie besuchen möchten. Konzentrieren Sie sich auf die fünf, sechs Unternehmen, die Sie am meisten interessieren und bereiten Sie sich auf den Standbesuch ähnlich vor, wie auf ein Bewerbungsgespräch. Wie groß das Unternehmen ist, wo es Standorte hat und welche Produkte es anbietet, erfahren Sie auch auf der Firmenwebseite. Das persönliche Gespräch mit dem Personaler ist die Chance, mit spezifischen Fragen herauszufinden, ob das Unternehmen zu Ihnen passt.
Berufsorientierung:Was willst du, was kannst du, wer bist du?
Absolventen sind oft unschlüssig, welcher Job zu ihnen passen könnte. Berufswahltests im Selbstversuch.
Studenten und Berufseinsteiger, die bisher nur eine vage Vorstellung davon haben, was sie einmal werden oder für wen sie arbeiten möchten, können sich abgelaufene Hacken und Eintrittsgeld sparen und auf Online-Karrieremessen stöbern, zum Beispiel auf watchado. Dort erzählen Menschen in kurzen Videos, warum sie ihre Arbeit gerne machen, wie sie in den Beruf gefunden haben und was das Unternehmen auszeichnet, für das sie arbeiten. Über einen Persönlichkeitstest werden Besuchern die Protagonisten vorgeschlagen, mit denen sich ihre Interessen überschneiden. Auf der richtigen Jobmesse kann man anschließend nach einem Praktikum suchen.
Termin vereinbaren
Verlassen Sie sich nicht darauf, dass die Mitarbeiter am Stand spontan Zeit für ein Jobinterview haben. Über die Firmenzentrale können Sie versuchen, einen Termin zu buchen. Wenn Sie herausfinden, wer das Unternehmen auf der Messe vertritt, nehmen Sie am besten per Mail oder Xing persönlich Kontakt auf. Dann wird sich der Mitarbeiter vielleicht an Sie erinnern und im Hinterkopf haben, dass Ihnen der Termin wichtig war.
Ein Tipp für die Terminwahl: Vormittags sind sowohl Sie als auch Ihre Gesprächspartner meist noch frischer. Am besten planen Sie Ihr favorisiertes Unternehmen deshalb als zweiten oder dritten Termin ein, dann können Sie die ersten Gespräche zur Einstimmung nutzen und sind noch nicht zu müde.
Kurzbewerbung schreiben
Wenn Sie das Gespräch überzeugt hat, sollten Sie dem Ansprechpartner eine sogenannte Kurzbewerbung überlassen. Das ist auf Jobmessen üblich. Sie besteht aus einem knappen Motivationsschreiben - am besten auf das jeweilige Unternehmen zugeschrieben - und einem einseitigen Lebenslauf. Falls Sie danach gefragt werden, sollten Sie auch eine vollständige Bewerbungsmappe mit Zeugniskopien aus der Tasche ziehen können.
Schick machen
Auch bei der Kleidungswahl sollten sich Messebesucher an den Regeln für Bewerbungsgespräche orientieren. In vielen Branchen ist Businessdress angesagt. Ziehen Sie sich so an, wie Sie und die Kollegen auch am anvisierten Arbeitsplatz erscheinen würden.
Skurrile Fragen im Vorstellungsgespräch:"Wenn Sie eine Küchenmaschine wären, welche wären Sie?"
Hauptsache, die Frage bringt den Bewerber ins Schwitzen - das ist im Vorstellungsgespräch mitunter das Credo. Was SZ-Leser beim Job-Interview erlebt haben.
Auch weniger zielorientierte Besucher sollten den Kleidungstipps folgen und ihre Bewerbungsmappe einpacken. Auf vielen Karrieremessen gibt es Stände, an denen Sie Bewerbungsfotos machen und Ihre Unterlagen checken lassen können.
Kontakt halten
Egal, ob sich eine Bewerbung im Gespräch bereits anbahnt oder nur vage über Karrieremöglichkeiten gesprochen wird: Wichtig ist, die Visitenkarte des Gesprächspartners mitzunehmen. Innerhalb von zwei Tagen sollten Sie ihm eine Mail schreiben, sich für den Austausch bedanken und gegebenenfalls bekräftigen, dass Sie gern für das Unternehmen arbeiten würden.
In Verbindung zu bleiben kann sich auch dann lohnen, wenn kurzfristig kein Arbeitsverhältnis angestrebt wird. Daraus können sich später weitere Kontakte und Möglichkeiten ergeben. Dazu eignen sich Karrierenetzwerke wie Xing und LinkedIn. Auch, wenn Sie sich später an anderer Stelle im Unternehmen bewerben wollen, können Sie sich auf das Gespräch berufen und sollten dafür unbedingt den Namen und die Funktion des Mitarbeiters parat haben.
Bereit für die Karrieremesse? Aktuelle Veranstaltungen für verschiedene Branchen, für Studenten, Berufseinsteiger und Jobwechsler finden sich im Karrierekalender.