Professoren in Griechenland:Im Porsche zur Uni - dank EU-Millionen

Warum in die Forschung investieren, wenn man sich mit den Fördergeldern der EU ein schönes Leben machen kann? Das dachten sich griechische Uni-Professoren - und steckten die Millionen in die eigene Tasche.

Unis leiden an notorischer Geldnot, Professoren sind froh um jeden Euro, den Sie erhalten. Erst Fördergelder machen ihre Forschung wirklich möglich - und die EU ist als Geldgeber sehr beliebt. Das ist auch in Griechenland nicht anders. Anstatt die Gelder der EU in ihre Wissenschft zu stecken, investierten griechische Uni-Professoren jedoch lieber in bombastische Villen und rasante Sportwagen. Das berichtet laut Bild.de die griechische Wochenzeitung Proto Thema.

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Mit dem Porsche zur Uni: Griechische Professoren sollen mehrere Millionen an EU-Fördergeldern veruntreut haben.

(Foto: dpa)

Auf Anfrage von sueddeutsche.de bestätigte die EU-Betrugsbekämpfungsbehörde OLAF, dass sie in Griechenland wegen Veruntreuung von EU-Fördergeldern für Forschungsprojekte ermittelt. Nähere Angaben wollte die Behörde mit Verweis auf die laufenden Untersuchungen nicht machen.

Laut bild.de sollen an die 20 Athener Professoren in den vergangenen zehn Jahren bis zu 200 Millionen in die eigene Tasche abgezweigt haben.

Dabei hätten ihnen die Gelder selbst zu Forschungszwecken nicht zugestanden. Die Wissenschaftler sollen sich die Millionen durch die Vorlage von Scheinrechnungen von IT-Firmen erschlichen haben. Sie erweckten den Eindruck, ihre Forschungsarbeit sei weitaus kostenintensiver als sie es tatsächlich war - und bekamen so auch mehr Geld.

Laut Proto Thema verdienten die Wissenschaftler, die allesamt an der Panteion-Universität und der Nationalen Technischen Universität in Athen beschäftigt gewesen sein sollen, regulär lediglich 1500 bis 2000 Euro im Monat, pflegten jedoch trotzdem einen luxuriösen Lebensstil. Die Zeitung inspirierte das zur Überschrift "Herr Professor, wo haben Sie den Porsche her?".

OLAF-Ermittler haben in Zusammenarbeit mit der griechischen Polizei bereits die Wohnungen und Häuser der Verdächtigen durchsucht und Akten beschlagnahmt.

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