Beschäftigung:Minijobs verdrängen Vollzeitstellen

Minijobs, die während der Corona-Pandemie in Deutschland zu Hunderttausenden weggefallen sind, verdrängen in Kleinbetrieben zunehmend sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). In Betrieben der Größenordnung bis zu zehn Beschäftigten seien davon 500 000 Beschäftigungsverhältnisse betroffen, so das IAB. "Anders als erhofft, bilden sie zudem nur selten eine Brücke in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung", hieß es. Ein zusätzlicher Minijob in einem Kleinbetrieb ersetze im Mittel etwa eine halbe sozialversicherungspflichtige Stelle. "Minijobs sind demnach - zumindest in kleinen Betrieben - keine Ergänzung zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung", sagte IAB-Forscher Matthias Collischon. Der Deutsche Gewerkschaftsbund wertete die Ergebnisse der Studie als Beleg dafür, dass Minijobs eher eine Falle auf dem Arbeitsmarkt darstellten als ein Sprungbrett. Minijobs müssten künftig so gestaltet sein, dass es sich lohne, mehr zu arbeiten. So lasse sich auch das schlummernde Fachkräftepotenzial in Deutschland heben.

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