Berufe mit Zukunft:Karriere, wir kommen

Jeder will einen guten Job - auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten. Doch wer in Zukunft eine feste Stelle sucht, sollte die richtige Ausbildung haben. Zehn Berufsfelder mit Perspektive.

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Zeugnisse vor den Sommerferien

Quelle: dpa

Welche Berufswahl ist die richtige? Die Möglichkeiten sind vielfältig, aber wer sich heute für eine Laufbahn entscheidet, will auch wissen, wie die Chancen stehen, später tatsächlich eine Stelle zu finden. Martina Fromme, Redakteurin des Karriere-Magazins Unicum, hat für die Webseite zehn.de Berufe mit Zukunft ausgewählt. Diese Ausbildungen haben gute Perspektiven:

Lehrer für Naturwissenschaften und Mathematik

Ein Lehramtsstudium zählt nach wie vor zu beliebtesten Ausbildungen bei jungen Abiturienten. Wer sich dafür entscheidet, sollte sich aber Gedanken über die Fächerwahl machen. Während die Aussichten auf eine Anstellung in geisteswissenschaftlichen Fächern wie Englisch, Geschichte oder Deutsch eher mager sind, besteht ein Mangel an Lehrkräften in naturwissenschaftlichen Fächern und in Mathematik. Der Altersdurchschnitt der Lehrer in diesen Fächern ist meist hoch, die Jobaussichten für junge Absolventen deshalb gut.

Studiendauer: Je nach Bundesland und Schulausrichtung unterschiedlich, mindestens jedoch sechs (Lehramt Grund-, Haupt- oder Realschule) oder neun Semester (Lehramt Gymnasium).

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Berufe mit Zukunft:Zahn- oder Allgemeinarzt

Leiharbeit Pflege

Quelle: ddp

In Deutschland herrscht bereits jetzt ein Ärztemangel, der sich besonders in ländlichen Gebieten in den kommenden zehn Jahren noch zuspitzen wird. Wie die Bundesärztekammer prognostiziert, wird es in den kommenden zehn Jahren im Gesundheitswesen 22 Prozent weniger Fachkräfte geben, als benötigt werden. Viele Mediziner wandern an private Kliniken oder ins Ausland ab, Arbeitszeitverkürzungen an den Kliniken verstärken den Fachkräftemangel zusätzlich. Auch an Nachwuchs fehlt es: 2014 werden voraussichtlich nur noch etwa 8500 Medizinstudenten die Universität mit einem Abschluss verlassen. Hält der Trend an, wäre laut Bundesärztekammer-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe der Schaden am Gesundheitssystem irreparabel. Aus diesem Grund wird in Erwägung gezogen, die Zulassungsbeschränkungen zum Studium zu lockern.

Angehende Mediziner haben deshalb gute Aussichten auf Vollbeschäftigung. Während beispielsweise bis ins Jahr 2014 maximal 1900 Studenten der Zahnmedizin jährlich ihr Studium abschließen, gehen im Gegenzug pro Jahr mehr als 1800 Zahnärzte in Rente. Auch Allgemeinärzte wird eine sichere Stelle erwarten: Im Jahr 2010 sind mehr als ein Fünftel aller niedergelassenen Ärzte (21,5% Prozent) über 60 Jahre alt.

Studienzeit: Zehn Semester plus sechs Monate fürs Staatsexamen (Zahnmedizin) beziehungsweise zwölf Semester plus drei Monate (Humanmedizin).

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Berufe mit Zukunft:Altenpfleger oder Pflegemanager

Pfleger

Quelle: ag.ap

Dass die deutsche Bevölkerung immer älter wird, ist kein Geheimnis, ebenso wenig, dass bereits heute von einem Pflegenotstand die Rede ist. Die Lage wird noch angespannter, sobald der Zivildienst auf sechs Monate verkürzt wird.  Wer sich für den Beruf des Pflegemanagers oder des Altenpflegers entscheidet, hat deshalb gute Zukunftsperspektiven.

Pflegemanagement - an manchen Hochschulen auch Pflegewissenschaft genannt - ist ein verhältnismäßig neuer Studiengang. Absolventen werden unter anderen in Krankenhäusern und Altersheimen eingestellt, wo sie Verwaltung und Koordination der Pflegeversorgung übernehmen. Auch wickeln sie Finanzen und Controlling für den Pflegedienst ab und arbeiten eng mit Krankenkassen zusammen. Wirtschafts- und Sozialverständnis sind in diesem Berufsfeld sehr wichtig.

Altenpflegekräfte pflegen, betreuen und beraten ältere Menschen, die Hilfe im täglichen Leben benötigen. Hierbei kommt es auf ein gutes Einfühlvermögen und psychische Belastbarkeit an: Auch unter Zeitdruck und in schwierigen Situationen sollten sie freundlich und einfühlsam reagieren. Für gewöhnlich wird die mittlere Reife oder ein vergleichbarer Schulabschluss vorausgesetzt, aber auch mit einem Hauptschulabschluss kann man die Ausbildung als Pflegekraft beginnen, wenn zuvor eine Berufsausbildung absolviert wurde. Interesse an Sozialkunde und Wirtschaft ist wichtig, auch eine Neigung zu Kunst oder Musik kann in diesem Berufsfeld sehr hilfreich sein.

Studienzeit (Pflegemanager): Ab sechs Semester (Bachelor of Arts / Health Management).

Ausbildungszeit (Altenpfleger/-in): Drei bis fünf Jahre

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Berufe mit Zukunft:Lebensmitteltechniker und -technologe

CHEMICAL ANALYST AT THE LOUIS PASTEUR INSTITUTE IN BRUSSELS TESTS A SAMPLE OF SALAMI

Quelle: ag.rtr

Der Arbeitsbereich der Lebensmitteltechnik ist vielen unbekannt, aber er bietet Absolventen vielfältige Chancen. Lebensmittelkontrolle ist nicht nur für den Bedarf von Allergikern, Diabetikern oder Kleinkindern wichtig. Auch die Qualitätsansprüche des normalen Verbrauchers an gesunde Nahrungsmittel steigen, vor allem auf Bioprodukte wird immer mehr Wert gelegt. Diese müssen sorgfältig verarbeitet und kontrolliert werden.

Lebensmitteltechnologie ist ein Ingenieursstudiengang und wird an Universitäten und Fachhochschulen angeboten. Neben allgemeiner Lebensmitteltechnologie sind Spezialisierungen auf verschiedendste Teilbereiche möglich, wie etwa Brauereitechnik oder Milch- und Getränkewirtschaft. Neben technischen Kenntnissen und Maschinenbau wird im Studium auch physikalisches, chemisches und mikrobiologisches Wissen vermittelt.

Lebensmitteltechniker arbeiten in der Produktion, Qualitätskontrolle und im logistischen Sektor von Betrieben der Lebensmittelwirtschaft. Zum Einsatz kommen sie in Firmen unterschiedlicher Ausrichtung, sei es in der Fleisch- und Fischverarbeitung, im Molkeireibetrieb, in der Zuckerfabrik oder der Kaffeerösterei. Voraussetzung für die Ausbildung ist ein Hauptschulabschluss, vor allem auf gute Noten in Mathematik und Chemie wird Wert gelegt.

Studienzeit (Lebensmitteltechnologie): Je nach Abschluss und Fachrichtung ab sechs (Bachelor of Engineering / Lebensmitteltechnologie), sieben (Diplom des Brauwesens und Getränketechnologie) oder neun Semester (Diplom-Ingenieur der Lebensmittel- und Biotechnologie beziehungsweise Master of Engineering).

Ausbildungszeit (Lebensmitteltechnik): Zwei bis drei Jahre (praktische Ausbildung mit Besuch einer staatlichen Fachschule)

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Berufe mit Zukunft:Mechatroniker

Fachmesse Automatica

Quelle: ag.ddp

Wer in den vergangenen Jahren einmal versucht hat, sein Auto selbst zu reparieren, weiß aus leidiger Erfahrung, dass unter den Armaturen und der Motorhaube längst nicht mehr nur mechanische Komponenten zu finden sind. Der Anteil der Elektronik steigt - und eröffnet das Arbeitsfeld für Mechatroniker.

Als eine Art Zwischenglied zwischen Elektrikern und Mechanikern müssen sie sowohl löten und schrauben, als auch Computerelemente einbauen und programmieren können. Meist werden Schüler mit mittlerem Schulabschluss eingestellt, ein guter Hauptschulabschluss mit guten Resultaten in Mathematik und Physik reicht aber auch aus.

Vermehrt führen inzwischen auch die Universitäten und Fachhochschulen den Studiengang Mechatronik ein, oft als Teildisziplin eines Maschinenbaustudiums.

Studienzeit: Ab sieben Semester (zum Beispiel Bachelor of Science / Systems Engineering oder Bachelor of Science / Mechatronics).

Ausbildungszeit: Dreieinhalb Jahre (praktische Ausbildung mit begleitender Berufsschule).

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Berufe mit Zukunft:Vertriebsingenieur

Vertriebsingenieure sind Spezialisten für Technik und Verkauf

Quelle: ag.dpa

Die meisten Unternehmen verlagern ihre Produktionsstätten inzwischen auf verschiedene Standorte - oftmals auch in unterschiedlichen Ländern. Genau darauf reagieren Vertriebsingenieure. Sie müssen sowohl verkaufen, als auch technische Anlagen entwickeln können. Sie sind in der Projektentwicklung tätig, im technischen Verkauf und im Marketing. Daher setzt der Beruf neben einem technischen Studium an einer Fachhochsschule oder Universität Vertriebstalent und Beratungsfähigkeiten voraus. Auch Reisebereitschaft und Fremdsprachenkenntnisse sind nötig, da Vertriebsingenieure oft zu Standortbesichtigungen oder Verkaufsgesprächen ins Ausland reisen.

Studienzeit: Ab vier Semester (Bachelor of Mechanical & Process Engineering) / als weiterbildendes Studium zwei bis drei Semester (reiner Aufbaustudiengang)

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Berufe mit Zukunft:Wirtschaftsmathematiker

Zahlenreihe

Quelle: online.sdedigital

Nicht zuletzt durch die Wirtschaftskrise gewinnt das Abschätzen von Risiken und Chancen bei Investitionen an Bedeutung. Speziell das Versicherungswesen (etwa zum Kalkulieren für Altersvorsorge-Produkte) und das Bankgewerbe benötigen Mathematiker mit Wirtschaftsverständnis in vielen wichtigen Positionen: Wirtschaftsmathematiker. Ihre analytischen Fähigkeiten werden in vielen Bereichen gefragt sein. Inzwischen bieten zahlreiche Universitäten einen speziellen Studiengang an, der sich vom normalen Mathematikstudium durch zusätzliche Schwerpunkte in Volks- und Betriebswirtschaft sowie in Informatik unterscheidet.  Eine Vorliebe für Zahlen bleibt aber Voraussetzung.

Studienzeit: Sechs (Bachelor of Science / Wirtschaftsmathematik) beziehungsweise neun Semester (Diplom-Wirtschaftsmathematiker).

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Berufe mit Zukunft:Software-Entwickler

Durchblick

Quelle: online.sdedigital

Die Nachfrage nach IT-Fachkräften bleibt bestehen. Trotzdem hat sich die Zahl Erstsemester-Studenten im Bereich der Informatik seit 2000 halbiert.

Viele Geschäfte benötigen dringend Software, die direkt auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten ist. Softwareentwickler haben zur Aufgabe, geeignete Programme zu planen, zu entwerfen und zu präsentieren. Neben Fachinformatikern arbeiten in diesem Feld auch viele Absolventen von Ingenieursstudiengängen. Berufserfahrene aus dem IT-Bereich können sich zum Softwareentwickler weiterbilden; entsprechende Kurse dauern etwa ein Jahr.

Studienzeit: Ab sechs Semester (zum Beispiel Bachelor of Science / Wirtschaftsinformatik).

Ausbildungszeit: Zwei bis drei Jahre (Fachinformatiker)

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Berufe mit Zukunft:IT-Sicherheitstechniker

CeBIT 2009

Quelle: ag.dpa

Das Thema Datenschutz bewegt die Gesellschaft. Kleinere und größere Datenskandale bei der Telekom, StudiVZ oder Facebook sorgen regelmäßig für Schlagzeilen. Wie kann ich meine Daten im Netz schützen? Antwort auf diese drängende Frage haben IT-Sicherheitstechniker, die auch künftig gute Job-Chancen haben.

Allerdings gibt es noch immer keine geregelten Mindestanforderungen an das Berufsbild. Viele Fachleute haben sich ihre Fähigkeiten selbst beigebracht und stammen oft sogar selbst aus der Hacker-Szene.

Ein IT-bezogenes Studium (Informatik) oder eine entsprechende Fachausbildung (Fachinformatiker) verschaffen aber eine gute Zugangsmöglichkeit zum Berufsfeld. Ferner gibt es zunehmend Fern- und Aufbaukurse, die sich gezielt mit dem Feld IT-Sicherheit befassen.

Studienzeit: Sechs (zum Beispiel Bachelor of Science / Informatik) beziehungsweise neun Semester (Diplom-Informatiker).

Ausbildungszeit: Zwei bis drei Jahre (Fachinformatiker).

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Berufe mit Zukunft:Ingenieur für Energie- und Gebäudetechnik

Neubau eines Wasserrades

Quelle: dpa

In Deutschland fehlt es noch immer an Ingenieuren. Gerade im Bereich der Gebäude- und Energietechnik besteht Bedarf: Zum Einen schließen bis 2014 jährlich weniger als 5.000 Bauingenieure ihr Studium ab, so wenige wie noch nie zuvor. Zum Anderen überaltert die Branche: Schon jetzt ist etwa jeder dritte Berufstätige in dem Feld älter als 50 Jahre. Ein junger Bauingenieur hat daher schnell eine gute Anstellung in Aussicht. Einsatzbereiche finden sich unter anderem in Kälte-, Heizungs- oder Klimatechnik sowie in der Gas- und Wasserversorgung.

Als Ingenieur für Energie- und Gebäudetechnik sind mathematische und naturwissenschaftliche Kenntnisse erforderlich. Daher stehen im Studium vor allem Fachbereiche wie Mathematik, Physik, Thermodynamik, sowie Strömungs- und Elektrotechnik im Vordergrund.

Studienzeit: Ab sechs Semester (zum Beispiel Bachelor of Engineering).

Weitere Listen gibt es auf zehn.de.

© sueddeutsche.de/holz/joku/jja
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