Australien:Bergleute wegen "Harlem Shake" gefeuert

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Tanzeinlage unter Tage: Australische Bergleute haben in einem Stollen den "Harlem Shake" aufgeführt und ein Video davon ins Netz gestellt. Tausende Youtube-Nutzer sind begeistert - einzig der Arbeitgeber der Kumpel ist not amused.

Bayerische Rettungssanitäter sind ihm verfallen, genauso amerikanische Feuerwehrmänner und finnische Fußballer. Der "Harlem Shake", in der Neuauflage des US-DJs Harry Rodrigues alias "Baauer", bringt Männer zum Tanzen. Oder genauer: zum Zucken. So lustig das anzusehen ist, so ernst sind mitunter die Folgen. 15 Bergleute aus Australien sind nach einer Tanzeinlage unter Tage jetzt ihren Job los.

Die Kumpel der Agnew Goldmine im Westen des Landes hatten vor zwei Wochen ihre Nachtschicht für einen Flashmob zur charakteristischen Musik unterbrochen. Bei ihrer kleinen Show in einem Stollen filmten sich die Männer und stellten später einen etwa 30-sekündigen Clip ins Internet. Auf das Video wurden schließlich auch die Arbeitgeber der Bergleute aufmerksam.

Im Gegensatz zu Tausenden Youtube-Nutzern war der Minenbetreiber Barminco not amused, bei dem 14 der 15 gefeuerten Männer angstellt waren. Die Kumpel hätten Sicherheitsstandards verletzt und dem Ruf des Unternehmens geschadet, zitiert die Zeitung West Australian aus dem Entlassungsschreiben.

Tanz gegen die Müdigkeit

Die Bergleute wehren sich gegen ihre Kündigung. Sie hätten beim Tanzen wie vorgeschrieben Helme, Lampen und Schutzbrillen getragen und Sauerstoffgeräte parat gehabt, sagte einer der Kumpel dem Blatt. Lediglich ihre Jacken mit dem Barminco-Logo hätten sie abgelegt, damit niemand den Arbeitgeber identifizieren könne. Die Idee für die Tanzeinlage sei gegen halb drei Uhr morgens entstanden: "Wir dachten, wie müssen irgendwas tun, um uns wieder fit zu machen", erklärte der Kumpel.

Der "Harlem Shake"-Tanz ist seit Wochen ein globales Phänomen bei Youtube. Menschen aus aller Welt filmen sich in oft schrägen Kostümen oder auch nackt beim wilden Schlackern mit dem Oberkörper. Im Netz bekommen die tanzbegeisterten Bergleute dann auch Unterstützung: Das Video bringt es mittlerweile auf mehr als 50.000 Klicks. Außerdem haben die geschassten Kumpels auf Facebook und Twitter zahlreiche Fans, die gegen die Entlassung protestieren.

Vielleicht ist unter den zahlreichen Anhängern ja auch ein neuer Arbeitgeber - mit Herz für den Harlem Shake.

© Süddeutsche.de/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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