Ausbildung - Schwerin:Etwas mehr Ausbildungsplätze in MV unbesetzt

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Schwerin (dpa/mv) - Mit Stand Ende September sind in Mecklenburg-Vorpommern etwas mehr Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben als im Vorjahr. Ende September waren 1609 Ausbildungsplätze noch frei, wie die Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Schwerin mitteilte. Dies sind den Angaben zufolge neun Stellen mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. 391 Jugendliche blieben demnach ohne Ausbildungsvertrag, im Vorjahr waren es noch 445. Zu den häufigsten noch offenen Ausbildungsberufen im Nordosten zählen Koch, Hotel- und Restaurantfachleute sowie Berufe aus dem Verkauf und Logistik.

Laut Bundesagentur für Arbeit haben sich von Oktober 2019 bis September 2020 rund 7200 Jugendliche als Bewerber gemeldet, etwa 13 Prozent weniger als im Ausbildungsjahr zuvor. Demnach lag das Minus bei Abiturienten, die sich für eine Ausbildung beworben hatten, bei rund einem Viertel. "Viele Jugendliche und ihre Eltern waren auch verunsichert, ob ein Ausbildungsbetrieb unbeschadet die Krise übersteht", sagte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD). Nicht immer müsse ein Hochschulstudium der richtige und beste Weg sein.

Mit 11 111 gemeldeten Ausbildungsplätzen ist laut Arbeitsagentur ein Minus von 3,2 Prozent zu verzeichnen gewesen. Die Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Margit Haupt-Koopmann, betonte, dass sich der Ausbildungsmarkt in MV in der Corona-Krise als robust erwiesen habe. Dies habe im Frühjahr noch ganz anders ausgesehen, in den folgenden Monaten sei es zu einem Aufholprozess gekommen.

Wichtige Dinge auf dem Weg zu einer Ausbildung wie Vorstellungsgespräche, Praktika und Messen seien mit Einschränkungen verbunden gewesen. Stattdessen habe es etwa virtuelle Speed-Datings gegeben. Haupt-Koopmann verdeutlichte, dass es weiterhin möglich ist, einen Ausbildungsvertrag zu unterschreiben.

Mit Blick auf das kommende Jahr sagte die Arbeitsagentur-Chefin: "Die bisher bei uns schon eingegangenen Ausbildungsstellen für 2021 stimmen mich zuversichtlich." Zudem würden in den kommenden Jahren viele Beschäftigte in Rente gehen, etwa jede zehnte Facharbeitskraft in MV sei bereits mindestens 60 Jahre alt.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Nord appellierte an Arbeitgeber, auch unter Pandemiebedingungen Ausbildungs- und Praktikumsplätze anzubieten. Die Linke forderte erneut die Umsetzung des Azubi-Tickets, mit dem Auszubildende den Nahverkehr begünstigt nutzen könnten.

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