Arbeitsplatz:So wird es im Großraumbüro ruhiger

Telefone klingeln, Kollegen reden, Drucker summen: Lärm am Arbeitsplatz schadet der Konzentration. Zum Welttag des Hörens sieben Tipps, wie Ohren und Nerven geschont werden können.

Von Larissa Holzki

Arbeitsplatz Großraumbüro - So überlebt man die Kollegen

Telefonieren kann im Großraumbüro ganz schön anstrengend werden, wenn man den Anrufer kaum versteht. Die Geräuschkulisse schmälert allgemein die Leistungsfähigkeit.

(Foto: dpa-tmn)

Wer beim Arbeiten Kollegen zuhören muss, die telefonieren, sich besprechen und miteinander quatschen, kann sich schlecht konzentrieren. Lärm gehört zu den Faktoren, die die Arbeitsleistung im Büro am meisten beeinträchtigen, haben Forscher der Hochschule Luzern in einer Befragung herausgefunden. Vor allem interessante Gespräche lenken mehr oder weniger freiwillige Zuhörer von der Arbeit ab. Aber auch das Piepen, Summen und Rauschen von Kopierern und Lüftungen schmälert die Konzentrationsfähigkeit. Menschen in Großraumbüros sind besonders geplagt.

Architekten, Möbelbauer und Hersteller technischer Geräte haben darin längst einen Markt entdeckt. Die Raumakustik mit Umbaumaßnahmen und neuer Einrichtung zu verbessern, ist vielen Arbeitgebern aber zu teuer. Mit ein paar Tricks und Vereinbarungen lässt sich die Geräuschkulisse aber auch kostengünstig verbessern - und nebenbei sogar das Büro verschönern.

Pflanzen aufstellen

Große Pflanzen zwischen den Schreibtischen schlucken Geräusche und reduzieren den Lärm. Sie verbessern außerdem das Raumklima und tragen doppelt dazu bei, dass sich Mitarbeiter besser konzentrieren können.

Wände plakatieren

Von nackten Wänden hallen Geräusche in das Zimmer zurück. Poster, Bilder und andere Deko-Elemente mit rauer Oberfläche können den Ping-Pong-Effekt vermindern, vor allem, wenn man sie etwas gekippt aufhängt.

Vorhänge aufhängen

Vorhänge und Jalousien haben den gleichen Effekt wie der Wandschmuck. Am meisten bewirken sie, wenn sie zugezogen sind - das ist aber erst nach Sonnenuntergang zu empfehlen. Tagsüber helfen auch geöffnete Lamellenvorhänge.

Regale rücken

Bücherregale und Aktenschränke können so positioniert werden, dass sie den Raum teilen und Lärm abschirmen. Vor allem Mitarbeiter, an denen viele Kollegen vorbeilaufen müssen, können dadurch entlastet werden.

Tische schieben

Kollegen, die sich direkt gegenüber sitzen, kriegen bei Telefonaten unfreiwillig jedes Wort mitten ins Gesicht. Werden die Tische versetzt gestellt, überschneiden sich die Gesprächsrichtungen nicht.

Hintergrundgeräusche minimieren

Drucker, Kopierer und andere technische Geräte sorgen für ein Grundrauschen, das auf Dauer anstrengt. Am besten werden sie deshalb in separaten Räumen oder hinter Regalen und Raumteilern aufgestellt. Bei Computern sollten Mitarbeiter darauf achten, dass sie automatisch in den Standby-Modus wechseln, wenn sie nicht bedient werden. Der PC fährt dann Leistung und Lüftung herunter und ist leiser. Außerdem kann vereinbart werden, dass Handys im Büro nur vibrieren dürfen.

Kopfhörer mit Mikrofonen nutzen

Wer beim Telefonieren ein Headset trägt, kann nicht nur den Anrufer besser verstehen, sondern spricht auch automatisch leiser. Sitznachbarn können so über das Gespräch leichter hinweghören.

Für Arbeitnehmer, die unter Hörverlust leiden, gibt es noch ein paar weitere Tipps. Sie sollten sich in Teamgesprächen so hinsetzen, dass sie alle Redner gut sehen können und für ausreichend Licht sorgen: Lippenlesen kann das Hören unterstützen. Beim Telefonieren kann zum Beispiel ein Verstärker das Verstehen erleichtern. Auf jeden Fall sollten sie über die Hörpropleme sprechen. Denn Missverständnisse können ihnen beruflich, sozial und emotional schaden. Wissen Kollegen und Vorgesetzte davon, können sie deutlicher sprechen und öfter Pausen einlegen.

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