Arbeitsmarkt - Saarbrücken:Rheinland-Pfalz: Mehr Kurzarbeit, etwas weniger Arbeitslose

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Das Logo der Bundesagentur für Arbeit. Foto: Felix Kästle/dpa/Symbolbild/Archiv (Foto: dpa)

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Der rheinland-pfälzische Arbeitsmarkt stand im November wieder verstärkt im Zeichen der Corona-Krise. Zwar ging die Zahl der Arbeitslosen nach Angaben der Arbeitsagentur vom Dienstag den dritten Monat in Folge leicht zurück, doch wurde wieder mehr Kurzarbeit angemeldet. Auch gibt es deutlich weniger offene Stellen als vor einem Jahr.

Der Teil-Lockdown im November führte dazu, dass nach mehreren rückläufigen Monaten 3300 neue Anzeigen für Kurzarbeit für 31 200 Beschäftigte eingingen, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Saarbrücken mitteilte. Der Schwerpunkt lag in der Gastronomie. Nach jüngsten Berechnungen wegen Genehmigungen waren im August 89 400 Menschen in rund 12 000 Betrieben in Kurzarbeit.

Die Zahl der Arbeitslosen ging im November den dritten Monat in Folge zurück, um 3200 auf 115 500. Im Vergleich zum Vorjahr waren aber 21 900 Menschen mehr arbeitslos, was eine Zunahme von 23,4 Prozent bedeutet. Die Arbeitslosenquote sank damit binnen Monatsfrist von 5,2 auf 5,1 Prozent - vor einem Jahr waren es 4,2 Prozent.

"Im zweiten Lockdown ist die Arbeitslosigkeit bislang noch nicht gestiegen", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung in der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Walter Hüther. Dies zeige, dass die Unternehmen versuchten, die Beschäftigten zu halten. Das Instrument der Kurzarbeit sichere Beschäftigten den Erhalt ihres Arbeitsplatzes, und Unternehmen könnten weiter auf die bewährten Mitarbeiter zählen.

Um 12,6 Prozent höher als vor einem Jahr ist die Unterbeschäftigung - dazu gehören auch Menschen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen wie einer beruflichen Eingliederung teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden. Dies betraf im November 151 100 Menschen.

Die Zahl der offenen Stellen stieg von Oktober bis November um 0,8 Prozent auf 31 300. Dies sind jedoch 6400 oder 17,0 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung blieb mit 1,453 Millionen im September um 0,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Anlässlich der Woche der Menschen mit Behinderungen untersuchte die Arbeitsagentur für diese Bevölkerungsgruppe den Arbeitsmarkt. Demnach stieg die Zahl der schwerbehinderten Beschäftigten bei Unternehmen mit mindestens 20 Arbeitsplätzen von 2008 bis 2018 zwar um 7100 oder 21,4 Prozent. Die Beschäftigungsquote in Rheinland-Pfalz erreichte 2018 aber nur 4,1 Prozent und nicht die gesetzlich geforderte Quote von wenigstens 5 Prozent bei Arbeitgebern mit mindestens 20 Arbeitsplätzen. Private Arbeitgeber konnte eine Quote von 3,7 Prozent vorweisen, bei öffentlichen Arbeitgebern waren es 5,2 Prozent.

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