Arbeitsmarkt - Saarbrücken:Mehr Kurzarbeit, etwas weniger Arbeitslose im Saarland

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Personen gehen vor dem Schild der Arbeitsagentur zum Eingang. Foto: Patrick Seeger/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Der saarländische Arbeitsmarkt stand im November wieder verstärkt im Zeichen der Corona-Krise. Zwar ging die Zahl der Arbeitslosen nach Angaben der Arbeitsagentur vom Dienstag den dritten Monat in Folge leicht zurück, doch wurde wieder mehr Kurzarbeit angemeldet. Auch gibt es deutlich weniger offene Stellen als vor einem Jahr.

Der Teil-Lockdown im November führte dazu, dass nach mehreren rückläufigen Monaten 650 neue Anzeigen für Kurzarbeit eingingen und zwar für insgesamt 6100 Beschäftigte, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Saarbrücken mitteilte. Der Schwerpunkt lag in der Gastronomie. Nach jüngsten Berechnungen wegen Genehmigungen waren im August 30 100 Menschen in rund 3500 Betrieben in Kurzarbeit.

Die Zahl der Arbeitslosen ging im November den dritten Monat in Folge zurück, um 900 auf 37 700. Im Vergleich zum Vorjahr waren aber 5400 Menschen mehr arbeitslos, was eine Zunahme von 16,8 Prozent bedeutet. Die Arbeitslosenquote sank damit binnen Monatsfrist von 7,2 auf 7,1 Prozent - vor einem Jahr waren es 6,0 Prozent.

"Im zweiten Lockdown ist die Arbeitslosigkeit bislang noch nicht gestiegen", erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung in der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Walter Hüther. Dies zeige, dass die Unternehmen versuchten, die Beschäftigten zu halten. Das Instrument der Kurzarbeit sichere Beschäftigten den Erhalt ihres Arbeitsplatzes, und Unternehmen könnten weiter auf die bewährten Mitarbeiter zählen.

Um 6,6 Prozent höher als vor einem Jahr ist die Unterbeschäftigung - dazu gehören auch Menschen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen wie einer beruflichen Eingliederung teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden. Dies betraf im November 51 200 Menschen.

Die Zahl der offenen Stellen stieg von Oktober bis November um 3,3 Prozent auf 7700. Dies sind jedoch 1000 oder 12,0 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung blieb mit 390 900 im September um 1,3 Prozent unter Vorjahresniveau.

Anlässlich der Woche der Menschen mit Behinderungen untersuchte die Arbeitsagentur für diese Bevölkerungsgruppe den Arbeitsmarkt. Demnach stieg die Zahl der schwerbehinderten Beschäftigten bei Unternehmen mit mindestens 20 Arbeitsplätzen von 2008 bis 2018 zwar um 2000 oder 18,6 Prozent. Die Beschäftigungsquote im Saarland erreichte 2018 aber nur 4,2 Prozent und nicht die gesetzlich geforderte Quote von wenigstens 5 Prozent bei Arbeitgebern mit mindestens 20 Arbeitsplätzen. Private Arbeitgeber konnte eine Quote von 3,8 Prozent vorweisen, bei öffentlichen Arbeitgebern waren es 5,8 Prozent.

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