Süddeutsche Zeitung

Arbeitsmarkt:Jobkrise trifft Höherqualifizierte

Von der Krise auf dem Arbeitsmarkt sind vor allem Menschen mit Abitur stark betroffen. Bei ihnen schnellte die Arbeitslosigkeit im vergangenen Jahr deutlich in die Höhe - und das Armutsrisiko.

Die Krise auf dem Arbeitsmarkt trifft Hochqualifizierte mit Abitur einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zufolge besonders hart. Die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Fach- und Hochschulreife sei binnen eines Jahres um fast 25 Prozent gestiegen, zitierte die Frankfurter Rundschau aus der Studie.

Unter Hauptschulabgängern (10,8 Prozent) und Menschen mit Mittlerer Reife (5,4 Prozent) fiel der Zuwachs demnach geringer aus. In der Gruppe der Menschen ohne Schulabschluss sei die Arbeitslosigkeit nur um 5,5 Prozent gestiegen.

"Auch eine gute schulische Ausbildung schützt längst nicht mehr vor Arbeitslosigkeit", sagte Wilhelm Adamy, Leiter der Abteilung Arbeitsmarktpolitik beim DGB-Bundesvorstand, der Zeitung.

In den alten Bundesländern haben der Studie zufolge bereits 15,8 Prozent der Menschen ohne Job Abitur, im Osten sind es 13,8 Prozent. Die aktuelle DGB-Statistik zeigt allerdings nicht, ob die Abiturienten auch ein abgeschlossenes Studium vorweisen können.

Bei Menschen mit Fach- oder Hochschulreife macht der DGB zudem ein wachsendes Risiko der Verarmung aus. Nach den Berechnungen der Gewerkschaft sei die Zahl der Hartz-IV-Empfänger bei Hochqualifizierten im August binnen Jahresfrist um fast 14 Prozent emporgeschnellt. Bei Hauptschulabsolventen stieg dieser Wert im selben Zeitraum nur um 1,4 Prozent, bei Schulabbrechern um 1,6 Prozent.

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