Arbeitsmarkt - Halle (Saale):Gesundheitswirtschaft wächst stark: Zu wenige Altenpfleger

Halle (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Gesundheitswirtschaft wächst aufgrund der stetig alternden Bevölkerung stark. Die Zahl der Beschäftigten in Krankenhäusern, Arztpraxen, in Altenheimen und in der Pharmabranche sei zwischen 2010 und 2018 um gut 16 Prozent auf 129 400 gestiegen, teilte die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Halle mit. Sie bezieht sich dabei auf eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, das zur Bundesarbeitsagentur gehört. Die Beschäftigung insgesamt habe im Vergleich nur um rund sieben Prozent zugelegt. Der demografische Wandel sorge für einen höheren Bedarf an Gesundheitsprodukten, ärztlicher Behandlung und Pflegedienstleistungen, erklärte eine Autorin der Studie.

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Halle (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Gesundheitswirtschaft wächst aufgrund der stetig alternden Bevölkerung stark. Die Zahl der Beschäftigten in Krankenhäusern, Arztpraxen, in Altenheimen und in der Pharmabranche sei zwischen 2010 und 2018 um gut 16 Prozent auf 129 400 gestiegen, teilte die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Halle mit. Sie bezieht sich dabei auf eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, das zur Bundesarbeitsagentur gehört. Die Beschäftigung insgesamt habe im Vergleich nur um rund sieben Prozent zugelegt. Der demografische Wandel sorge für einen höheren Bedarf an Gesundheitsprodukten, ärztlicher Behandlung und Pflegedienstleistungen, erklärte eine Autorin der Studie.

Den Angaben zufolge arbeitet inzwischen jeder sechste sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Land in der Gesundheitswirtschaft. 80 Prozent seien Frauen. 46 Prozent der Beschäftigten arbeiteten in Teilzeit.

Wissenschaftler des Instituts fanden in ihrer Untersuchung heraus, dass Sprechstundenhelfer und Krankenschwestern ihrem Beruf eher länger treu bleiben als etwa Altenpfleger. Diese wechselten häufiger in einen anderen Beruf. Die Attraktivität der einzelnen Pflegeberufe samt Arbeitsbedingungen und Bezahlung sei sehr unterschiedlich, hieß es. So verdiene ein Krankenpfleger im Schnitt 2982 Euro brutto im Monat, ein Altenpfleger 2150 Euro.

Laut der Untersuchung gibt es insbesondere in der Altenpflege zu wenige Fachkräfte. Rechnerisch kämen auf 100 gemeldete Stellen für Fachkräfte nur 24 Arbeitslose. 171 Tage dauere es, bis eine ausgeschriebene Stelle für Fachkräfte in der Altenpflege besetzt werden könne. Bei Krankenpflegern seien es 139 Tage, auf 100 Stellen kämen 35 Arbeitslose.

Der Chef der Regionaldirektion, Kay Senius, erklärte, Altenpflege-Berufe müssten attraktiver gemacht werden. Die Entgelte müssten steigen und die Teilzeitquote verringert werden. Senius regte zudem an, Fachkräfte aus dem Ausland systematischer anzuwerben, um einen Pflegenotstand zu verhindern.

Wie rapide der demografische Wandel verläuft, zeigen im Juli veröffentlichte Zahlen des Statistischen Landesamts: Demnach waren die Einwohner des Landes 2018 im Durchschnitt 47 Jahre und 9 Monate alt. Damit habe sich das Durchschnittsalter seit 1990 um 9 Jahre und 4 Monate erhöht. Gründe sind die steigende Lebenserwartung und die geringe Geburtenzahl. Zudem wanderten insbesondere Anfang der 1990er Jahre viele junge Menschen ab.

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