Arbeitsmarkt - Erfurt:Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern im Osten geringer

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Das Buchstaben-Logo vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Erfurt (dpa/th) - Frauen haben in Thüringen nach wie vor im Schnitt ein geringeres Einkommen als Männer - die Differenz ist aber längst nicht so groß wie in westdeutschen Bundesländern. Zu diesem Ergebnis kommen Untersuchungen von Arbeitsmarktexperten, die am Donnerstag in Erfurt mit Blick auf den Frauentag am 8. März vorgestellt wurden.

In Vollzeit beschäftigte Frauen in Thüringen hätten im Durchschnitt einen monatlichen Bruttoverdienst von 2558 Euro, Männer von 2700 Euro. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Im Gesundheitsbereich sei die Bezahlung zwischen Frauen und Männern inzwischen sogar gleich, sagte Michaela Fuchs vom IAB. Große Unterschiede gebe es beispielsweise noch in der Verwaltung.

Nach Angaben von Michael Behr vom Thüringer Arbeitsministerium verdienen ostdeutsche Frauen, blickt man auf ihre gesamte Erwerbsbiografie, 20 Prozent weniger als Männer. In Westdeutschland hätten sie, vor allem wegen eines anderen Erwerbsmusters mit mehr Teilzeit, 50 Prozent weniger als Männer. Der ostdeutsche Wert sei mit dem in skandinavischen Ländern vergleichbar.

Insgesamt bescheinigte Behr Frauen eine starke Stellung auf dem Thüringer Arbeitsmarkt. Das resultiere auch daraus, dass es eine gute Betreuungs-Infrastruktur gebe, die auch Frauen mit Kindern einen Vollzeitjob ermögliche. "Und von ihren Qualifikationen sind sie nicht schlechter als Männer."

Nach der IAB-Studie arbeitet rund ein Drittel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Thüringen in den sogenannten systemrelevanten Berufen, die für das Funktionieren der Gesellschaft erforderlich sind. Diese würden zu über 60 Prozent von Frauen ausgeübt. Dazu gehört unter anderem die Gesundheits- und Krankenpflege.

© dpa-infocom, dpa:210304-99-689193/2

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