Süddeutsche Zeitung

Arbeitsmarkt:Bachelor mit Soft Skills gesucht

Lesezeit: 1 min

Unternehmen sind zufrieden mit dem Fachwissen von Bachelor-Absolventen. Den Berufsanfängern mangele es aber an realistischer Selbsteinschätzung und Sozialkompetenz.

Firmen, die bereits Bachelor-Absolventen eingestellt haben, bewerten diesen neuen Abschluss überwiegend positiv. 67 Prozent der Unternehmen gaben an, dass sich ihre Erwartungen beim Einsatz von Bachelor-Absolventen erfüllt haben. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in Berlin hervor.

70 Prozent der Unternehmen sahen ihre Anforderungen an Master-Absolventen erfüllt. Allerdings haben erst 22 Prozent der Arbeitgeber Erfahrungen mit den neuen Hochschulabschlüssen gemacht.

Neben fachlichen Kompetenzen ist den Firmen besonders wichtig, dass die Bewerber teamfähig sind. 71 Prozent der Unternehmen halten diese Fähigkeit für eine Schlüsselkompetenz. Selbstständiges Arbeiten und Selbstmanagement finden 63 Prozent wichtig, 60 Prozent wünschen sich Einsatzbereitschaft und fast genauso viele (59 Prozent) Kommunikationsfähigkeit. Rund jedes zweite Unternehmen hält breites Fachwissen, Verantwortungsbewusstsein sowie Analyse- und Entscheidungsfähigkeit für wichtige Kompetenzen.

Überfordert von der Unternehmenspraxis

Nicht immer können die Hochschulabsolventen diese Anforderungen erfüllen. So gaben 40 Prozent der Unternehmen an, dass sie ausgeschriebene Stellen aufgrund mangelnder fachlicher Qualifikation der Bewerber nicht besetzen konnten. 38 Prozent erklärten, sie hätten sich in der Probezeit bereits wieder von einem Berufseinsteiger, der direkt von der Hochschule kam, getrennt. Der häufigste Grund: Der neue Mitarbeiter war nicht in der Lage, seine theoretischen Kenntnisse in der Unternehmenspraxis anzuwenden.

Mehr als jedes fünfte Unternehmen nannte die Selbstüberschätzung der Mitarbeiter als Grund für Trennungen in der Probezeit. Fehlendes Sozialverhalten (19 Prozent), nicht ausreichende fachliche Qualifikation (15 Prozent) sowie fehlende Dienstleistungsorientierung, mangelnde Belastbarkeit, Flexibilität und Reisebereitschaft wurden als weitere Gründe für eine schnelle Trennung genannt. Für die Studie befragte der DIHK 2135 unterschiedlich große Unternehmen verschiedener Branchen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.272797
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.