Arbeitslose Akademiker:Nicht mehr, aber auch kaum weniger

Die Zahl der arbeitslosen Akademiker ist vergangenes Jahr leicht gesunken. Welche Berufsgruppen gefragt waren und was die Unternehmen von Bewerbern erwarten.

Zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Akademiker im Vorjahr gesunken. Das geht aus dem Arbeitsmarktbericht 2005 für hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte hervor, den die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit am Montag in Bonn vorlegte.

Der Rückgang der Akademiker-Arbeitslosigkeit betrug 2004 zwar nur 0,3 Prozent. Aber angesichts stark steigender Arbeitslosenzahlen insgesamt und des kräftigen Anstiegs der Akademikerarbeitslosigkeit im Jahr 2003 (plus 11,3 Prozent) sei die Verbesserung bemerkenswert.

Die Arbeitslosenquote von Akademikern ist laut ZAV mit etwa vier Prozent nach wie vor sehr viel geringer als die allgemeine Arbeitslosenquote. Die Zahl aller Bewerber - arbeitsloser und nicht arbeitsloser Akademiker - nahm im Jahr 2004 um 11,8 Prozent zu.

Steigende Bewerberzahlen und sinkendes Stellenangebot erleichterten Arbeitgebern die Suche und Auswahl geeigneter Kandidaten. Die Zahl der den Arbeitsagenturen gemeldeten Stellen für Akademiker hat vergangenes Jahr um 13,5 Prozent gegenüber 2003 abgenommen. Vor allem für Lehrer, Sozialarbeiter, Bauingenieure und Juristen gingen die Jobmeldungen drastisch zurück. Auch für Maschinenbau- und Fahrzeugbauingenieure, für Architekten, Betriebswirte und Unternehmensberater gingen deutlich weniger Angebote bei den Arbeitsagenturen ein.

Bei einigen Berufen hat das Stellenvolumen vergangenes Jahr jedoch zugenommen. Die stärksten Zuwächse gab es für Apotheker und IT-Experten.

Nach einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung werden den Arbeitsagenturen etwa 30 Prozent aller offenen Jobs gemeldet.

Bei Berufen mit großem Bewerberüberhang legen die Arbeitgeber dem ZAV-Bericht zufolge die Messlatte sehr hoch. Erwartet wurden nicht nur ein exzellentes und breites Fachwissen, sondern auch außerfachliche Kompetenzen, darüber hinaus Berufserfahrungen, Mobilität und relativ bescheidene Einkommenswünsche.

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