Arbeiten in der Krise:Raus aus der Psycho-Hölle

Entlassungen, Kurzarbeit und Einsparungen allerorten: Das schlägt aufs Gemüt. Wie man auch in beruflich schwierigen Zeiten einen klaren Kopf behält - und seinen Job dazu. Neun Tipps in Bildern.

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Entlassungen, Kurzarbeit und Einsparungen allerorten: Das schlägt aufs Gemüt. Wie man auch in beruflich schwierigen Zeiten einen klaren Kopf behält - und seinen Job dazu. Zehn Tipps in Bildern.

Raus aus der Ohnmacht!

Wer Angst um seinen Arbeitsplatz hat, fällt leicht in eine Angststarre. In ständiger Panik vor einer Entscheidung in der Chefetage wandelt der Angestellte als fremdbestimmter Roboter durch sein Leben, in dem ständigen Gefühl, Opfer der Umstände zu sein. Damit es gar nicht erst so weit kommt sollte er sich selbst bewusst machen, dass man trotz aller Einschränkungen noch immer die Verantwortung für sein eigenes Leben trägt. Auch wenn die äußeren Umstände uns noch so einschränken - wer aus der Opferrolle ausbricht, erkennt, dass er am Ende für sein Glück selbst verantwortlich ist, rät der Philosoph und Managementberater Reinhard Sprenger. Manchmal reicht demnach schon eine kleine Änderung des Blickwinkels, um die Dinge nicht mehr ganz so schwarz zu sehen. Wahlfreiheiten gibt es immer - wenn auch vielleicht in beschränktem Maße. Wer das erkennt, agiert freier. Einfach mal wieder den eigenen Ideen Raum geben und sie dem Chef beim nächsten Meeting vorschlagen. Vielleicht springt sogar ein neues Projekt dabei heraus.

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Verantwortung übernehmen

Der nächste Schritt aus den Fesseln der schlechten Stimmung: Die erkannten Wahlfreiheiten nutzen und die Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen, rät Philosoph Reinhard Sprenger. Wer nur auf die Anordnungen des Chefs hört, reagiert mehr, als er agiert - und wird so zum Spielball, ganz nach dem Motto: "Better slave than brave".

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Raus aus der Komfortzone!

Um wirklich aktiv werden zu können, heißt es: Raus aus der Komfortzone! Womöglich hat jemand jahrelang stetig vor sich hingearbeitet ohne groß aus dem eigenen Rhythmus auszubrechen. In Krisenzeiten ist die Routine aber oft nicht genug, sagt Jörg Knoblauch, Buchautor und Geschäftsführer mehrerer mittelständischer Unternehmen. Wer im Unternehmen positiv auffallen und seinen Beitrag zur Krisenbewältigung leisten will, muss hin und wieder Risiken eingehen und sich auf Veränderungen einlassen. Es geht schließlich um den eigenen Job.

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Keine Panik

Wer zu schnell zu viel möchte, fühlt sich rasch überfordert. Aus Angst, den Job zu verlieren und nicht genug für die eigene Position zu kämpfen, kommt man ins Rotieren - und wird gleichzeitig gehemmt. Deshalb jedes neue Vorhaben Schritt für Schritt angehen und gerade am Anfang realistische Ziele setzen. Wer sich beispielsweise besser beim Chef in Szene setzen möchte, sollte sich nicht gleich das größte Kommunikationstalent der Abteilung zum Vorbild nehmen, rät Jörg Knoblauch. Der Vorsatz, sich bei Meetings mindestens einmal zu Wort zu melden, reiche völlig aus.

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Der Chef ist Ihr bester Kunde

Gerade in Krisenzeiten hilft es, einen guten Draht zu den Vorgesetzten zu haben. Wer den Chef allerdings als Despoten empfindet und ihm am liebsten aus dem Weg gehen würde, tut sich damit schwer. Ein kleiner Trick, der den Arbeitsalltag leichter und die Einstellung zu den Vorgesetzten positiver werden lässt: Den Chef als besten Kunden betrachten. Wer sich in die Position des Chefs hineinversetzt, hat vielleicht größeres Verständnis für sein Verhalten, erfüllt Erwartungen besser und gibt sich mehr Mühe. Pluspunkte auf dem Karrierekonto sind damit sicher - und die Zusammenarbeit wird für beide Seiten angenehmer.

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Auf die eigenen Stärken besinnen

Wer selbstbewusster und aktiver im Job auftreten möchte, sollte sich als nächstes seine Stärken bewusst machen, rät Autor Jörg Knoblauch. Im ständigen Vergleich mit den Kollegen neigen wir oft dazu, uns kleiner zu machen als wir sind. Dass nicht jeder auf allen Gebieten Spitze ist - eh klar. Aber ureigene Fähigkeiten hat jeder, sei es das Spezialwissen im IT-Bereich, die ausgeprägte Hartnäckigkeit im Lösen von Problemen oder das eigene Kommunikationstalent. Wer seine Stärken ausbaut und sie gezielt im Arbeitsalltag einsetzt, macht sich zum unverzichtbaren Bestandteil des Unternehmens.

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Selbst-PR

Die eigenen Stärken wollen aber auch gekonnt in Szene gesetzt werden. Ein bisschen Selbst-PR gehört dazu, will man im Kampf um die guten Positionen herausstechen. Dazu zählt selbstbewusstes Auftreten ebenso wie ein gepflegter Kleidungsstil und höfliche Umgangsformen. Um sich wirklich im besten Licht zu präsentieren, kommt kein Mitarbeiter umhin, den Chef hin und wieder auch auf die eigenen Erfolge hinzuweisen. Dafür eignet sich sogar der Smalltalk im Aufzug. Und wer sich in Meetings regelmäßig zu Wort meldet, wird automatisch stärker wahrgenommen. Nicht von zuviel Perfektionismus hemmen lassen! Um es mit den Worten von Henry Ford zu sagen: "Enten legen ihre Eier in aller Stille. Hühner gackern dabei wie verrückt. Was ist die Folge? Alle Welt isst Hühnereier."

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Netzwerken

Selbst-PR ist schön und gut, aber wer seine Position im Unternehmen festigen will, braucht auch die richtigen Kontakte. Wer in ein funktionierendes Netzwerk eingebunden ist, macht sich weniger Sorgen um einen möglichen Jobverlust oder den nächsten Karriereschritt. Ein gutes Netzwerk setzt sich zusammen aus leistungsmotivierten Teamkollegen, Kollegen anderer Abteilungen, Leistungsträger anderer Unternehmen und natürlich dem gesamten Freundes- und Bekanntenkreis. Um die richtigen Leute kennenzulernen, einfach mal gemeinsam Mittagessen, den Abteilungsstammtisch nach Feierabend besuchen oder an Seminaren und Vorträgen teilnehmen. Dort lässt sich im lockeren Gespräch eine Vertrauensbasis aufbauen, die später verbindet.

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Mit Freunden umgeben

Bei allen Strategiemaßnahmen für den Erfolg in schwierigen Zeiten, darf eines aber nicht zu kurz kommen: das persönliche Wohlbefinden. Wer sich in seinem Arbeitsumfeld wohlfühlt, arbeitet motiverter und lässt sich auch von drohenden Sparmaßnahmen nicht so schnell einschüchtern. Um den Feel-Good-Faktor im Büro zu erhöhen, Freunde unter den Kollegen suchen und sich mit den Menschen umgeben, die einem sympathisch sind. Aus dem verbitterten Einzelkampf wird dann Teamarbeit. Gemeinsam gegen die Krise - wer sich nicht mehr alleine fühlt, geht gleich viel entspannter ins Büro.

Literaturtipps: Knoblauch, Jörg: So behalten Sie Ihren Job, Campus Verlag 2009. Sprenger, Reinhard: Die Entscheidung liegt bei dir! Wege aus der alltäglichen Unzufriedenheit, Campus Verlag, 14. Auflage 2010.

Foto: iStock (sueddeutsche.de/holz/gal)

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