Arbeit - Hannover:FDP will Steuervorteile für Arbeit im Homeoffice

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Christian Grascha (FDP), parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion, spricht im Landtag. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa (Foto: dpa)

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Hannover (dpa/lni) - Arbeitnehmer, die von zu Hause aus arbeiten, sollen nach Vorstellung der FDP im niedersächsischen Landtag von Steuervorteilen profitieren. Die Liberalen fordern die Landesregierung auf, sich im Bundesrat für entsprechende Erleichterungen einzusetzen.

"Die steuerlichen Homeoffice-Regelungen sind aus der Steinzeit und entsprechen nicht mehr der Lebenswirklichkeit der Bürger", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP, Christian Grascha. "Leidtragende der aktuelle Regelungen sind vor allem die Familien, bei denen berufstätige Eltern ohne klassisches Arbeitszimmer Homeoffice machen müssen, um ihre Kinder zu betreuen."

Bisher müssen Arbeitnehmer ein Arbeitszimmer vorweisen, das nicht privat genutzt wird, um die Arbeit daheim von der Steuer abzusetzen. Diese Voraussetzung will die FDP abschaffen. Unabhängig davon, ob ein betrieblicher Arbeitsplatz zur Verfügung steht, sollen Arbeitnehmer die Kosten für mobiles Arbeiten geltend machen können. Um den bürokratischen Aufwand gering zu halten, schlägt die FDP dafür eine Mobileoffice-Pauschale von 1200 Euro und eine Verdopplung der abziehbaren Aufwendungen von 1250 auf 2500 Euro vor. Begründet wird das mit höheren Kosten der Arbeitnehmer etwa für Strom und Heizung.

Große Aussicht auf Erfolg hat der Vorstoß allerdings nicht. Ende Mai hatte das CDU-geführte Finanzministerium auf Anfrage der FDP bereits mitgeteilt, dass es eine Änderung nicht für angebracht halte. So gebe es keine objektiven Kriterien, um die privaten von den beruflichen Kosten abzugrenzen. Außerdem entfielen die Fahrtkosten für den Arbeitsweg, was den Arbeitnehmern darüber hinaus einen Zeitgewinn beschere, argumentierte das Ministerium.

Im Zuge der Corona-Krise war die Zahl der Menschen, die von zu Hause aus arbeiten, sprunghaft gestiegen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte daraufhin für ein Recht auf Homeoffice geworben.

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