Arbeit - Hamburg:DGB zu Homeoffice: Viel Nachholbedarf im Norden

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Hamburg (dpa) - Viele Unternehmen im Norden sind laut DGB Nord unzureichend auf das digitale Arbeiten im Homeoffice vorbereitet. "Die Pandemie hat in vielen Branchen die Tür für mehr Homeoffice geöffnet. Um diese neue Form der Arbeit für alle zum Erfolg zu machen, muss ein praxisnaher Regelungsrahmen her", teilte die Gewerkschaft am Dienstag in Hamburg mit. Es sei wichtig, dass der Bundestag das Recht auf Homeoffice mit klaren Regelungen zum Arbeitsschutz verbindet. "Kluge Arbeitgeber binden früh ihre Betriebsräte ein, um das neue Arbeiten zu implementieren", sagte Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord.

Aktuell gebe es nur in einem Drittel der Betriebe, die Homeoffice anbieten, dazu auch eine Betriebsvereinbarung. Nach Erkenntnissen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hat die höhere Homeoffice-Quote im April 2020 von 27 Prozent zu einer schnelleren Reduzierung der Infektionszahlen beigetragen.

Homeoffice könne mehr Autonomie und Gesundheitsschutz in Zeiten der Pandemie ermöglichen - das dürfe aber nicht dazu führen, "dass Arbeitszeiten ausgedehnt und Belastungen und Zielvorgaben erhöht werden". "Keinesfalls darf den Beschäftigten ihr Bürostuhl unter dem Hintern weggezogen werden: Der Betrieb bleibt als Ort der Begegnung unverzichtbar, für den fachlichen Austausch, das soziale Miteinander und Innovationen im Betrieb", meinte Polkaehn.

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