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Arbeit - Berlin:Mehr Beschäftigte in Brandenburg gönnen sich Bildungsurlaub

Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburg nutzen immer mehr Beschäftigte die Möglichkeit, sich für eine Fortbildung freistellen zu lassen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Wie es vom Potsdamer Bildungsministerium heißt, hat es 2018 im Zusammenhang mit Bildungsurlaub 5325 Freistellungen gegeben. Fünf Jahre zuvor seien es noch knapp 2000 weniger gewesen. "Es ist aber von einer höheren tatsächlichen Anzahl der Freistellungen auszugehen", sagt Ministeriumssprecherin Antje Grabley. Die Zahlen beruhten nämlich lediglich auf Berichten von einigen, aber nicht allen Bildungsanbietern.

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Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburg nutzen immer mehr Beschäftigte die Möglichkeit, sich für eine Fortbildung freistellen zu lassen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Wie es vom Potsdamer Bildungsministerium heißt, hat es 2018 im Zusammenhang mit Bildungsurlaub 5325 Freistellungen gegeben. Fünf Jahre zuvor seien es noch knapp 2000 weniger gewesen. "Es ist aber von einer höheren tatsächlichen Anzahl der Freistellungen auszugehen", sagt Ministeriumssprecherin Antje Grabley. Die Zahlen beruhten nämlich lediglich auf Berichten von einigen, aber nicht allen Bildungsanbietern.

Hinzu kommt der Sprecherin zufolge, dass viele Brandenburger in anderen Bundesländern wie etwa Berlin arbeiten würden. Dann erfolge die statistische Erfassung dort. Antje Grabley betont, dass in Brandenburg alle im Land Beschäftigten, Arbeitnehmer, Auszubildende sowie diesen gleichgestellte Personen Anspruch auf einen Bildungsurlaub haben. Konkret heißt das, auf Freistellung von der Arbeit zur Teilnahme an anerkannten Weiterbildungsveranstaltungen bei Fortzahlung des Arbeitsentgelts. "Jedem stehen innerhalb zweier Kalenderjahre zehn Tage für die berufliche, politische oder kulturelle Weiterbildung zu", informiert sie.

Die Angebote für Bildungsurlaub in Brandenburg sind vielfältig. Sie umfassen Grabley zufolge Themen wie IT-Kompetenz, Stressbewältigung, Argumentationstraining, Fortbildungen für Führungskräfte oder Social Media Management. "Beliebt sind auch Sprachkurse in Englisch, Spanisch, Arabisch oder Chinesisch", sagt die Sprecherin. Wichtig sei, dass Bildungsanbieter ihre Kurse vom Land anerkennen lassen. "Die Zahl der anerkannten Veranstaltungen steigt kontinuierlich an", so Antje Grabley. Besonders häufig werde die Bildungsfreistellung für die berufliche Weiterbildung genutzt, 2018 von rund 70 Prozent dieser Teilnehmer.

Allerdings sieht es wohl nicht jeder Arbeitgeber gern, wenn Beschäftigte sich Zeit für ihre persönliche Weiterbildung nehmen, wie Claudia Spreen vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Berlin-Brandenburg berichtet. "Uns haben vor allem Auszubildende kontaktiert, deren Arbeitgeber keinen Bildungsurlaub genehmigen wollten", sagt sie. Dies zu verweigern sei aber nur in Ausnahmefällen möglich, etwa, wenn der Ausbildungsabschluss durch eine solche Freistellung gefährdet sei.

"Unsere Mitgliedsunternehmen berichten so gut wie nie von Problemen mit Beschäftigten im Zusammenhang mit Bildungsurlaub", sagt hingegen Oliver Panne von der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB). Er berichtet aber auch, dass Kollegen, falls sie Fortbildungen beantragen, die ganz offenkundig nichts mit ihrem Aufgabengebiet zu tun haben, gebeten würden, eine geeignete Alternative zu beantragen.

Kritik an dieser Praxis kommt vom DGB. "Der Inhalt einer solchen Fortbildung hat den Arbeitgeber nicht zu berühren", betont Claudia Spreen. Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit Bildungsurlaub stellt Antje Grabley zufolge die Unkenntnis über die Angebote dar. "Die Möglichkeit der Bildungsfreistellung ist nach wie vor nicht allen Beschäftigten, Unternehmen oder Bildungsanbietern bekannt", sagt sie. Die Maßnahmen zur Bewerbung seien daher ausgeweitet worden. Wichtig sei auch, dass Beschäftigte sich frühzeitig informieren und die Inanspruchnahme von Bildungsfreistellung rechtzeitig geltend machen, mindestens sechs Wochen vor Veranstaltungsbeginn. "Der Arbeitgeber kann die Bildungsfreistellung dann nur unter ganz bestimmten, gesetzlich genannten Gründen ablehnen", so die Sprecherin.

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