In der Affäre um vorgetäuschte Publikationen an der Universität Göttingen hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am Dienstag der Hochschule einen Bescheid über die Rückzahlung unrechtmäßig erhaltener Fördermittel zugestellt.
Die Revision habe "eine ganze Reihe von Unregelmäßigkeiten festgestellt", sagte ein Sprecher. Zurückgefordert werden nun 488.000 Euro, einen Teil davon hat die Uni bereits im Sommer bezahlt. Etwa seien aus den Fördermitteln an einen Sonderforschungsbereich (SFB) für Tropenwälder Computer für 60.000 Euro gekauft worden - dies dürfe die DFG gar nicht sponsern, da PCs zur Grundausstattung einer Uni gehören.
Göttinger Wissenschaftler hatten bei ihrem SFB-Antrag falsche Angaben in 54 Fällen gemacht. Sie hatten behauptet, Beiträge für Fachmedien verfasst zu haben, obwohl dies zu dem Zeitpunkt nicht der Fall war. Nach der Affäre hatte die DFG drei Forschern eine Rüge erteilt, zwei weiteren für drei Jahre von der Mitarbeit in der DFG ausgeschlossen. Dies gilt als langfristiger Imageschaden.